Sebastian Vettel ist beim Großen Preis von Bahrain 2020 nicht über einen 13. Platz im Endresultat hinausgekommen. Im Formel-1-Rennen in Sakhir büßte der Ferrari-Pilot somit zwei Positionen gegenüber seines Qualifying-Ergebnisses ein. Schon beim Re-Start nach dem heftigen Feuer-Crash Romain Grosjeans verlor Vettel an Boden, später klagte er nach einem Dreher über einen unfahrbaren Ferrari und schimpfte auf seinen Teamkollegen. Ausgerechnet Charles Leclerc machte Vettel nämlich Auslöser allen Übels aus.

„Nicht schon wieder! Das kannst du einfach nicht machen. Als ob ich nicht da wäre! Das ist lächerlich! Es ist das gleiche wie in Österreich, ernsthaft! Wir hätten crashen sollen, vielleicht wäre das die bessere Wahl gewesen“, schimpfte Vettel schon am Boxenfunk auf den Monegassen. „Den ganzen Morgen reden wir darüber, einander Platz zu lassen, und dann geht man in die kleinste Lücke, die es gar nicht gibt und betet, dass der andere dich sieht und aus dem Weg fährt“, zeterte der vierfache Formel-1-Weltmeister.

Sebastian Vettel: ICH habe Rücksicht genommen

Was war passiert? Eigentlich nicht allzu viel. Leclerc hatte beim Anbremsen auf die erste Kurve versucht, ganz innen reinzustechen, um so Positionen zu gewinnen. Vettel musste deshalb leicht aufmachen, seine Linie verlassen und verlor einige Ränge. Sein Ärger über den Teamkollegen war nach dem Rennen nicht verflogen. Unmittelbar nach der Zielflagge sprach Vettel den Vorfall am Boxenfunk an. Auch mit weniger Adrenalin im Blut ging es bei den folgenden Interviews weiter.

Beim Steiermark-GP knallte Leclerc in Vettel, Foto: LAT Images
Beim Steiermark-GP knallte Leclerc in Vettel, Foto: LAT Images

„Ich habe am Start viel Boden verloren“, berichtete Vettel. „Ich habe Rücksicht auf das andere Auto von uns genommen, auf Charles. Aber ich glaube, er hat keine Rücksicht genommen. Ich war besonders vorsichtig mit Charles, aber er war vielleicht etwas rücksichtlos“, kritisierte Vettel. „Der Winkel geht normalerweise nicht - außer ich mache die Tür so weit auf, dass es irgendwie geht. Ja ... Ich habe mich da natürlich ein bisschen geärgert, weil es einfach unnötig war. Mich hat das viele Plätze gekostet.“

Vettel: Hätte wie in Österreich geknallt

Noch in Bahrain wolle er mit seinem Teamkollegen darüber sprechen. „Denn letztendlich ist es genau das Gleiche wie in Österreich gewesen. Wenn ich da nicht so schaue wie heute, dann knallt es wieder“, sagte Vettel. Soweit war es nach dem Start in Spielberg in der Remus-Kurve tatsächlich gekommen.

Nach dieser Szene sei sein Rennen dann ohnehin schon gezeichnet gewesen, so Vettel. „Danach war es ein verlorener Kampf“, sagte der Ferrari-Fahrer. Noch dazu ging es gleich weiter mit den Problemen: Noch im ersten Stint drehte sich Vettel plötzlich ohne Not in Kurve elf. „Das Auto ist unfahrbar“, funkte Vettel daraufhin. „Es war echt schwierig“, bestätigte Vettel nach dem Rennen. Der gesamte erste Stint sei schlecht gewesen.

Vettel dreht sich: Ferrari unfahrbar?

„Die harten Reifen wollten nicht funktionieren“, erklärte Vettel. „Der erste Stint war extrem schwierig. Danach war es dann nicht mehr so schlecht, aber da waren wir schon im Nirgendwo und es gab nicht mehr viel gutzumachen.“