Durchstarten zum Höhenflug: Nur eine Woche nach dem Großen Preis von Italien in Monza setzt der Grand Prix-Zirkus im belgischen Spa seine "Klassiker-Festspiele" fort. Der "Circuit de Spa-Francorchamps" gilt als letzte Naturrennstrecke und bietet einzigartige fahrerische Herausforderungen - und genau dies ist der Grund, warum das Fahrerfeld die "Ardennen-Achterbahn" fast durchgehend als Lieblingskurs bezeichnet. Für die Reifenhersteller stellt Spa eine bekannte Größe dar - nur das unberechenbare Wetter in dem belgischen Mittelgebirge könnte für Überraschungen auf dem Reifensektor sorgen.

Michelin: Bereit für den Ardennenregen

"Der Grand Prix in Spa-Francorchamps zählt für Zuschauer wie Fahrer alljährlich zu den Saisonhöhepunkten. Aber so einzigartig und spektakulär die Strecke ist - der Reifenverschleiß liegt dort nicht überdurchschnittlich hoch", erklärt Pierre Dupasquier. "Die Belastung von Vorder- und Hinterreifen ist in etwa ausgewogen."

Wie üblich verbessert sich der Grip mit der zunehmenden Gummiauflage auf dem Asphalt im Lauf des Wochenendes. In Spa-Francorchamps fällt dieser Effekt wegen der längeren Rundendistanz - und damit weniger Umläufen pro Fahrer - jedoch etwas geringer aus als auf anderen Kursen.

"Überhaupt bleiben die Bedingungen in Belgien eher stabil", weiß Dupasquier. Es sei denn, es stellt sich einer der in den Ardennen nicht unüblichen Regengüsse ein. "Es gibt immer eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit, weswegen es vielleicht ein paar Überraschungen geben wird. Wir sind aber bereit unsere neuesten Regenreifen unter Rennbedingungen zu testen."

Aber nicht nur der Regen, auch die schwankenden Temperaturen sorgen dafür, dass die Michelin-Pneus ein "breites Spektrum" an Funktionstüchtigkeit abdecken müssen. Besonders starke Kräfte ziehen dabei in der Raidillon und der Blanchimont an den Gummis. "Dort wirken starke Kräfte auf die linke respektive rechte Seite."

Bridgestone: Hoffnung auf den Regen

In der Türkei und in Italien bezog Bridgestone abermals mediale Prügel. Entsprechend tut es dem Motorsportdirektor der Japaner, Hiroshi Yasukawa, gut an das erfolgreiche Vorjahr zu erinnern. Damals fuhren vier der Top-5 Fahrer mit japanischen Reifen. "An diesem Wochenende möchten wir wieder ein gutes Ergebnis einfahren", sagt Yasukawa.

Die Pneus mit denen Bridgestone dieses Resultat einfahren möchte, stammen aus der "mittleren bis harten" Produktpalette und können mit der "relativ rauen Oberfläche" ebenso umgehen wie mit den Temperatur- und Wetterschwankungen. Zumindest sagt dies Technikchef Hisao Suganuma.

Neben den bekannten Herausforderungen wie der Eau Rouge, wird Suganuma besonders auf die "Reifenabnutzung" aufgrund des rauen Asphalts achten. "Wir werden eine neue, noch nie im Rennen eingesetzte Reifenspezifikation benutzen und erwarten, dass wir uns gut schlagen werden und eine konkurrenzfähige Leistung zeigen können."