#WeRaceAsOne heißt eine neue Initiative der Formel 1, mit der sich die Königsklasse des Motorsports ab sofort dem Kampf gegen die „größten Probleme, denen sich der Sport und die weltweite Gemeinschaft ausgesetzt sieht“ verschreibt. Gemeint sind damit einerseits der Kampf gegen das Coronavirus, andererseits die Verurteilung von Rassismus und Ungleichbehandlung.

Diesen Montag, knapp zwei Wochen vor dem wegen Corona sehr spät geplanten Saisonstart in Österreich, informierte die F1 per Presseaussendung erstmals über dieses neue Projekt, das die Initiative der FIA, #PurposeDriven, ergänzt. Die Teams zogen sofort mit und bekundete via Social Media oder eigene Pressemitteilungen ihre Unterstützung. McLaren etwa präsentierte bereits entsprechende Shirts und kündigte weitere Messages, etwa 'End Racsim' auf dem Auto beim Saisonstart in Österreich an.

Formel 1: Mit Regenbögen gegen Rassismus & Corona

Zeigen wird sich die Initiative gleich beim ersten Rennwochenende an vielen Stellen ganz deutlich. So werden die Teams und Partner der Formel 1 mit Regenbogenfarben auf den Autos und rund um die Strecke auf die Themen aufmerksam machen und so allen, die sich am Kampf gegen die genannten gesellschaftlichen Probleme beteiligen, danken. Der Regenbogen wurde gewählt, da er zuletzt zum internationalen Zeichen wurde, Gemeinschaften zu einen. Das sei eine wichtige Geste, die über die gesamte Saison hinweg fortgeführt werden soll.

Der Regenbogen dient auch als Logo der Initiative, Foto: Formula One
Der Regenbogen dient auch als Logo der Initiative, Foto: Formula One

Zudem will die Formel 1 in Österreich ‚sichtbare Zeichen zu Unterstützung des Kampfes gegen Rassismus’ setzten und in der kommenden Woche klare Versprechen abgeben, um Diversität und gleiche Chancen im Sport zu verbessern. Dazu soll eine ‚Task Force’ gegründet werden. Die F1 könne diese Themen nicht ausblenden und will sich aktiv beteiligen. „Wir sehen eine Notwendigkeit zu handeln, um unseren Sport besser zu machen, Chancen zu verbessern und einen positiven Einfluss auf die Welt zu nehmen, in der wir leben“, heißt es.

Formel 1 will nachhaltig helfen: Nicht ein Mal gute Presse

Wichtig ist der Formel 1 dabei, dass es sich nicht darum geht, einmal positive Schlagzeilen zu schreiben. „Es wird kein Thema für eine Woche oder ein Jahr, dass dann wieder verschwindet, nur weil die Probleme aus den Schlagzeilen verschwinden“, heißt es. „Es wird die Strategie der Formel 1 untermauern, um einen spürbaren Unterschied in unserem Sport und der Gesellschaft zu machen.“

Ein Beispiel für die Regenbogenfarben: Hier auf dem Halo des McLaren MCL35, Foto: Formula One
Ein Beispiel für die Regenbogenfarben: Hier auf dem Halo des McLaren MCL35, Foto: Formula One

Bereits am Wochenende hatte Lewis Hamilton, schon in den vergangenen Wochen Wortführer unter den F1-Piloten im Kampf gegen Rassismus, eine eigene Kampagne respektive Forschungspartnerschafft zu diesem Zweck gestartet - die ‚The Hamilton Commission’.

Lewis Hamilton startete eigene Kommission, marschiert bei Prostestaktion mit

Gemeinsam mit der Royal Academy of Engineering will Hamilton erforschen, wie Motorsport als Treiber genutzt werden kann, mehr junge Menschen mit schwarzem Hintergrund von Naturwissenschaft, Technologie, Ingenieurskunst und Mathematik zu begeistern. „Und sie letztlich in unseren Teams oder in anderen Ingenieursbereichen zu beschäftigen“, so Hamilton.

Der sechsfache Formel-1-Weltmeister und einzige dunkelhäutige F1-Pilot weiter: „Die Zeit der Phrasen und leeren Gesten ist vorbei. Ich hoffe, dass die The Hamilton Commission echte, spürbare und messbare Veränderung ermöglicht. Wenn ich 20 Jahre zurückblicke, will ich sehen, dass der Sport, der einem schüchternen schwarzen Kind aus der Arbeiterklasse von Stevenage so viele Chancen gegeben hat, genauso vielfältig wird wie die komplexe und multikulturelle Welt, in der wir leben.“

Auf diese Ankündigung ließ Hamilton einen Abstecher nach London folgen. Im berühmten Hyde Park marschierte der Brite bei einer friedlichen Protestaktion der ‚Black Lives Matter‘-Bewegung mit. „Ich war so stolz, persönlich zu sehen, wie so viele Menschen aller Rassen und Hintergründe diese Bewegung unterstützen. Es war echt bewegend. Ich fühle mich extrem positiv, dass Veränderung passen wird, aber wir können jetzt nicht aufhören“, kommentierte Hamilton die Aktion.