Jetzt also doch: Die Formel 1 könnte es bereits in naher Zukunft nach Saudi-Arabien ziehen - wie zuletzt schon die Formel E und ganz aktuell auch die Rallye Dakar.

Einen Grand Prix in dem wohlhabenden, mit Blick auf Menschenrechte jedoch von diversen Organisationen wie Amnesty International scharf kritisierten Königreich in der Wüste legten zuletzt schon diverse Berichte internationaler Medien nahe. Nun veröffentlichte Saudi-Arabien im Rahmen eines Events am Freitag erstmal eindeutige Pläne, wie etwa die britische BBC berichtet.

Alex Wurz designt den Qiddiyah Circuit

Im Zuge des gigantischen Tourismus- und Unterhaltungs-Projekts 'Qiddiyah' zur Imagepflege und wirtschaftlichen Diversifizierung Saudi-Arabiens soll auf einem riesigen Areal etwa 40 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Riad neben Achterbahnen und Fahrgeschäften auch eine Rennstrecke mit FIA-Grade 1 entstehen. Diese Klassifizierung ist die Voraussetzung für Formel-1-Rennen. Designt wird die Strecke von Ex-F1-Pilot Alexander Wurz, der sich inzwischen mitunter als Streckendesigner verdingt.

"Es ist ein einmaliges Privileg", wird Wurz zitiert. "Das Projekt bietet uns großartige Möglichkeiten, eine Strecke zu designen, eine wahre Racing-Arena für Zuschauer und Fahrer. Das Design bietet großartige Höhendifferenzen, indem es die atemberaubende Naturlandschaft nutzt. Es ist wie gemacht dafür, Fahrer und Ingenieure zugleich vor eine Herausforderung zu stellen. Von unseren Simulationen ausgehend kann ich versichern, dass eine absolut aufregend wird - sowohl on- als auch off-track."

Vertrag mit Formel 1 nur Frage der Zeit?

Ein Vertrag mit der Formel 1 sei jedoch noch nicht finalisiert, doch sei es im Grunde eine beschlossene Sache, berichtet die BBC unter Berufung auf Insider weiter. Die F1 selbst habe keine Wasserstandsmeldung abgegeben.

Ganz anders Mike Reininger, CEO des Qiddiyah-Projekts. Die Strecke jedenfalls werde früh genug fertiggestellt sein, um ab 2023 einen Grand Prix auszurichten. Verhandlungen zwischen Saudi-Offiziellen und Formel 1 seien in Gang.

Streckenbar in Hoffnung auf einen F1-Deal

"Die Formalisierung eines Rennens ist nicht unsere Sache bei Qiddiyah. Das liegt außerhalb der Grenzen des Projekts selbst", erklärt Reininger. "Aber wir bauen eine Anlage, die in der Lage sein wird ein Event von Weltklasse auszurichten und eines der herausragenden Dingen sein wird, die wir hier in Quiddiyah, das 2023 eröffnet wird, zu bieten haben werden. […] Wir bauen eine Anlage, in der Hoffnung, dass ein Deal zustande kommen und es hier in Saudi-Arabien ein Rennen geben wird."

Saudi-Event mit F1-Prominenz

Ein vollständiges Layout veröffentlichten die Organisatoren nicht, einzig diverse, zum Großteil eher kunstvoll anmutende Entwürfe. Bei dem Event am Freitag wurde die Strecke der BBC zufolge jedoch per Simulator vorgestellt.

Unter den Gästen befanden sich neben Designer Wurz auch die ehemalige bzw. aktuellen F1-Fahrer Damon Hill, David Coulthard, Nico Hülkenberg und Romain Grosjean sowie der ehemalige MotoGP-Star Loris Capirossi. Auch für die MotoGP soll der Qiddiyah-Circuit potentiell in Frage kommen.