Charles Leclerc erwischte es beim Deutschland GP der Formel 1 vor wenigen Tagen gleich doppelt bitter. Zuerst ruinierte dem Monegassen ein technischer Defekt am Benzinsystem seines Ferrari SF90 im Qualifying den Kampf um eine fast schon erwartete Pole Position - nur Startplatz zehn.

Dann rutschte der Youngster im Rennen in der Zielkurve wie so viele Piloten von der Strecke. In Leclercs Fall führte das zu dem vorzeitigen Ende seines Rennens in Deutschland und lautstarkem Fluchen am Boxenfunk.

Charles Leclerc: Baku-Fehler schlimmer als Hockenheim

Mit etwas Abstand hat sich der Zorn über sich selbst beim bekannt selbstkritischen Leclerc allerdings schon etwas gelegt. "Nach Baku war ich definitiv nicht so drauf wie ich es jetzt bin", sagt Leclerc am Donnerstag danach in Ungarn, unmittelbar vor dem Grand Prix auf dem Hungaroring."Denn für mich war der Fehler dort viel größer", erklärt Leclerc.

In Baku hatte der Monegasse seinen Ferrari im Qualifiying in die Mauer gedrückt. Das soll schlimmer sein als in Hockenheim im Rennen? "In Hockenheim waren die Konsequenzen sehr groß, vielleicht größer als sie in Baku im Qualifying waren, weil wir dafür keine Punkte bekommen", gesteht Leclerc. "Aber auf der anderen Hand waren die Bedingungen auch sehr, sehr schlecht."

Heißt im Klartext: Für den 21-Jährigen war Baku ein sehr viel unnötigerer Fehler als Hockenheim, wenngleich Ferrari ihn damals im Q2 mit Medium-Reifen auch nicht gerade in eine Komfortzone manövriert hatte.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Ungarn GP (09:19 Min.)

Leclerc: Qualifying-Defekt noch nicht final aufgeklärt

Mehr als sein Abflug beschäftigt Leclerc in Ungarn nicht nur wegen seiner Erklärung etwas anderes - der Defekt am Samstag im Qualifying sei noch nicht final aufgeklärt, verrät Leclerc. Anders als der abgehakte Unfall kann das immerhin noch Folgen für die nahe Zukunft haben.

"Ich denke, dass im Fall beider Probleme viel analysiert worden ist und wir arbeiten an Lösungen", berichtet Leclerc von den Defekten an seinem wie an Vettels Ferrari. Beim Heppenheimer hatte der Teufel allerdings im Ladeluftkühler gesessen. "Ich denke Sebs Problem ist jetzt komplett behoben. Aber meins braucht noch etwas mehr Zeit", sagt Leclerc.

Leclerc zuversichtlich: Wird sich nicht wiederholen

Eine Wiederholung des - laut Ferrari wie bei Vettel zuvor noch nie gesehenen - Defekts fürchtet der Monegasse jedoch nicht. Leclerc: "Wir haben zumindest verstanden, was es verursacht hat, deshalb sind wie zuversichtlich, dass es dieses Wochenende nicht wieder geschieht."