Um Toto Wolffs Zukunft in der Formel 1 ranken sich in den letzten Tagen einige Gerüchte. Stein des Anstoßes waren Medienberichte, wonach Wolff nach 2020 aus seiner Position im Mercedes-Management ausscheiden könnte. Denn er soll einen neuen Job in Aussicht haben - Formel-1-Boss bei Liberty Media, als Nachfolger von Chase Carey.

In Barcelona versuchte Wolff aber einmal, den Gerüchten Wind aus den Segeln zu nehmen. Einen Wechsel nach 2020 habe er noch keinesfalls in Betracht gezogen. Zugleich versicherte Wolff: Mercedes und die Formel 1, daran ist mittelfristig nichts zu rütteln.

Wolff als Liberty-F1-Boss? Große Schlagzeilen, nichts dahinter

Schöne Schlagzeilen gab es her, so Toto Wolff in Spanien. Aber dahinter stecke nichts von Substanz. Die Gerüchte - Wolff und der neue Mercedes-CEO seine keine Freunde, Wolff habe nur Vertrag bis 2020, und Mercedes habe die Option, Wolffs Anteile am Formel-1-Team zurückzukaufen - rückte er einmal in den Hintergrund.

In Barcelona stellte Wolff die Situation ganz einfach dar: "Ich bin in einer super Situation, in der ich Partner, Teilhaber am Team bin. Ich liebe es, mit den Leuten zusammen zu sein, die Beziehungen sind mir wichtig, ich bin in einer tollen Position und jeden Tag motiviert, hier zu arbeiten."

Toto Wolff mit Libertys gegenwärtigem F1-Boss Chase Carey, Foto: Sutton
Toto Wolff mit Libertys gegenwärtigem F1-Boss Chase Carey, Foto: Sutton

Wolff ist momentan zu 30 Prozent Miteigentümer des Formel-1-Teams Mercedes. "Es stehen noch ein paar Jahre auf meinem aktuellen Vertrag", führt Wolff weiter aus, "und ich glaube, mit den ganzen Diskussionen, die man führt - mit den Fahrern zum Beispiel - musst du zu 100 Prozent dabei sein. Genau da stehe ich. Über Änderungen nach 2020 habe ich noch gar nicht nachgedacht."

Wobei auf der anderen Seite natürlich anzumerken ist: Das Jahr 2021 hängt in der Formel 1 bekanntlich in der Schwebe. Die neuen Regeln wurden noch nicht bekannt gegeben, und bei Mercedes steht zum Beispiel auch noch keiner der beiden Fahrer über 2020 hinaus unter Vertrag. Gleichzeitig ersetzt Ola Källenius ganz oben an der Mercedes-Spitze den mit Ende Mai ausscheidenden CEO Dieter Zetsche, während man im Motorsport-Bereich in die Formel E expandiert.

Wolff & Mercedes: Formel 1 macht immer noch Sinn

Toto Wolff macht sich deswegen aber keine großen Sorgen um die Zukunft von ihm, oder um die des Teams. Er sieht weiterhin den Wert der Formel 1 für die Marke Mercedes als hoch an. "Und ehrlich gesagt fühle ich mich in einer guten Position", erklärte er in Spanien. "Mercedes hat nichts angedeutet, dass sie das Programm stoppen wollen. Im Gegenteil, wir sind sehr offen in Diskussionen über die Vorzüge."

Ganz langfristig will er sich natürlich nicht festlegen: "In zehn Jahren kann die Automobil-Industrie ganz anders aussehen, vollelektrisch, ganz wo anders. Also will ich keine Prognose liefern, wo wir von zehn oder mehr Jahren sprechen. Aber kurz- und mittelfristig macht die Formel 1 für Mercedes viel Sinn." Wie auch die Kombination Mercedes und Wolff. Wenig überraschend, nach fünf Titeln in Folge und einer Dominanz, die in der Geschichte des Motorsports nur wenige zuvor erreicht haben.