Die große Lehre, welche die Renault-Verantwortlichen heute in Richtung Grove und Stuttgart schickten traten sie nach dem Rennen bei beinahe jeder Gelegenheit breit: "Man muss die Rennen erst beenden, um sie zu gewinnen", gab Flavio Briatore McLaren-Boss Ron Dennis seine eigene Medizin zu schmecken. "Und genau das haben wir heute geschafft."

Rennsieger Fernando Alonso ging mit seinem Titelrivalen, der nun weitere zehn Zähler Rückstand aufgebrummt bekam, ebenso hart ins Gericht: "McLaren dominierte das gesamte Wochenende und wir wussten, dass es hart werden würde sie im Rennen zu schlagen. Es war also eine schöne Überraschung hier zu gewinnen. Aber ein Rennen ist nun einmal 70 Runden lang und man bekommt keinen Preis dafür bis zur Halbzeit zu führen." Und dann noch einmal der Hinweis: "Wir beenden die Rennen."

Ansonsten war es für den mittlerweile sechsfachen Saisonsieger "ein fantastischer und perfekter Tag", an welchem er "ein perfektes Rennen" fuhr und dabei die Balance seines Autos "nahezu perfekt" war. "Ich bin über diesen Sieg sehr erleichtert. Wir müssen jetzt noch mehr Performance finden und werden deshalb in Ungarn ein paar neue Teile haben. Es war nach Kimis Ausfall nicht gerade mein spannendster Sieg, aber er war sehr wichtig, da wir unsere Führung gegenüber McLaren ausbauen konnten."

Während Briatore noch darüber nachgrübelte, wann er zum letzten Mal mit einem seiner Piloten auf dem Podium stand, vergaß er auch nicht die Leistung seines zweiten Fahrers zu würdigen. "Ich möchte heute wirklich auch Fisico gratulieren, er hat eine tolle Arbeit geleistet", so der Teamchef. "Besonders gegen Rennende als er die Bremsen schonte und dennoch Michael überholen konnte."

Der Kommentar des Italieners fiel entsprechend glücklich aus: "Was für ein Rennen!", jubilierte der Römer. "Es war voller Action und bei den Problemen, die wir hatten, war es gut Vierter zu werden."

Dabei lief auch für ihn nicht alles rund. Schon in der ersten Runde fuhr im Takuma Sato ins Heck und beschädigte dabei den Heckflügel des Renault. "Nach meinem ersten Stopp sagten mir die Ingenieure dann, dass ich meine hinteren Bremsen schonen sollte. Also ließ ich es langsam angehen, bremste früher und kontrollierte meine Pace. Zwei Runden vor Schluss sagten sie mir jedoch, dass ich versuchten sollte Michael zu überholen und es war ziemlich einfach - er hatte Reifenprobleme und ich war viel schneller als er." Trotz dieses "guten Ergebnisses" ist Fisico aber nicht ganz zufrieden: "Ich hatte die Pace für ein besseres Resultat."