Dunkle Wolken drohten über den Wäldern von Hockenheim. Doch auch die zweite Trainingsstunde des Großen Preises von Deutschland blieb heute Nachmittag vom Regen verschont. Bridgestone und Ferrari müssen also weiter auf den nächsten Regenguss des Jahres hoffen.

Der Rundengeiz. Ebenso gemächlich wie die erste Trainingssession verlaufen ist, verging auch das zweite Freie Training in Hockenheim ohne besondere Vorkommnisse oder spannende Rundenzeitschlagabtausche. Immerhin ließen sich diesmal auch die beiden Renault das ein oder andere Mal auf der Strecke blicken.

Die Zwischenfälle. Nach einer knappen halben Stunde kamen zum ersten Mal in der zweiten Session die gelben Flaggen heraus. Für den ersten Zwischenfall der zweiten Trainingsstunde sorgte David Coulthard, der sich in der Zielkurve drehte und rückwärts in die Barrieren einschlug. Nur unwesentlich besser verlief die Session für die beiden anderen Bullenreiter, die einige Dreher und Ausrutscher zu verbuchen hatten.

Die Motoren. Auch in der zweiten Trainingssession hielten die Motoren dem offensichtlichsten aller Zuverlässigkeitstests stand: Keiner der Fahrer zog eine dichte Rauchwolke hinter sich her.

Die Reifen. Hatten die beiden Reifenlieferanten vor einer Woche noch tropische Temperaturen und ein Hitzerennen par excellence erwartet, flehte der Schnellste der ersten Trainingssession, Alexander Wurz, zwischen den beiden Trainings nach mehr Sonne. Denn erst dann, so der Österreicher, würden seine Michelin-Gummis richtig gut funktionieren. Den Bridgestone-Pneus von Michael Schumacher schmeckten die 28 Grad Strecken- und 21 Grad Lufttemperatur auf alle Fälle besser als die erwartete Hitze.

Die Platzierungen. Mit sechs Zehnteln Vorsprung setzte sich McLaren-Tester Alex Wurz auch im zweiten Training an die Spitze der Zeitentabelle. Hinter ihm bezwang Kimi Räikkönen mit knapp einer Sekunde Vorsprung seinen Titelrivalen Fernando Alonso sowie Juan Pablo Montoya und Ricardo Zonta. Der zweite Renault von Giancarlo Fisichella landete auf Platz sechs. Die Top10 komplettierten Massa, Liuzzi, Trulli und Michael Schumacher. Knapp außerhalb der besten Zehn reihte sich Ralf Schumacher auf Platz elf vor Christian Klien und Jenson Button ein. Nick Heidfeld wurde Fünfzehnter.

Die Analyse. An der Spitze bietet sich nach dem Freitag das erwartete Bild: McLaren und Renault liegen vorne, wobei die Silbernen zumindest im Freien Training bislang klar die Nase vorne hatten. Für den Rest des Wochenendes hat dies allerdings angesichts der bekannten Taktik der Franzosen am Freitag nur an der Abstimmung zu arbeiten nicht viel zu bedeuten. Der gute Eindruck von Ferrari, den die Italiener am Morgen hinterlassen hatten, erhielt derweil am Nachmittag mit gut 2,5 Sekunden Rückstand einen kleinen Dämpfer. Überraschend gut präsentierten sich am Ende des Feldes die beiden Minardi-Piloten, die alle drei Jordan abhängen konnten.