Wie die Formel 1 beim Saisonfinale in Abu Dhabi bekanntgab, bleibt Pirelli bis zum Jahr 2023 Reifenausrüster. Der aktuelle Vertrag läuft Ende 2019 aus, die FIA hatte vor einigen Monaten eine Ausschreibung für die Jahre 2020 bis 2023 gestartet.

Zunächst mussten die Interessenten den Automobilweltverband FIA davon überzeugen, technisch in der Lage zu sein, Formel-1-Reifen herstellen und liefern zu können. Neben Pirelli hatte sich auch Hankook beworben.

Beide Hersteller erhielten von der FIA grünes Licht, anschließend mussten die Konzerne mit dem Kommerziellen Rechteinhaber verhandeln. Dabei setzte sich Pirelli gegen Hankook durch. Pirelli tritt aktuell bei einigen Grands Prix als Hauptsponsor auf und unternimmt zahlreiche Marketing-Aktivitäten - die Formel 1 verdient an den Italienern ganz ordentlich.

Pirelli liefert bereits seit der Saison 2011 als Alleinausrüster Reifen für die Formel 1. An einem Reifenkrieg zwischen mehreren Herstellern war die FIA nicht interessiert, um die Kosten nicht explodieren zu lassen.

In der von der FIA veröffentlichten Ausschreibung waren zudem viele technische Details über die Reifen ab 2020 angegeben. Neben den Eigenschaften, wie stark die Pneus abbauen sollen, sind auch Dimensionen genannt.

Mischung2 Sekunden Abbau nachRundenzeit
Hart22% der RenndistanzBasiszeit
Mittel18% der Renndistanz1,2s schneller
Weich10% der Renndistanz2,2s schneller

2020 wird es keine technische Revolution in der Formel 1 geben, weshalb auch bei den Reifen fast alles beim Alten bleib - lediglich die Heizdecken fallen weg. 2021 jedoch wird sich der Look der Autos grundlegend ändern, die Formel 1 wechselt von 13 Zoll auf 18 Zoll Reifen.

JahrVorderreifenHinterreifenHeizdecken
2020305/67-13405/67-13Ja
2021270/D1-18405/D2-18Nein
2022270/D1-18405/D2-18Nein
2023270/D1-18405/D2-18Nein

Pirelli ist in der Formel 1 nicht unumstritten. Die Produkte der Italiener werden oftmals kritisiert. Dabei ist es ein schmaler Grat, auf dem sich der Reifenhersteller bewegt. Die Formel 1 fordert nicht den technisch perfekten Reifen, sondern ein Produkt, dass auch gut für die Show ist. Abbau und Verschleiß ist teilweise gewünscht, um Boxenstopps zu provozieren.

"Wir wissen, wie wichtig und schwierig die Rolle des Reifenausrüster ist, vor allem in der Formel 1", meint FIA Präsident Jean Todt. "Deshalb bin ich froh, dass Pirelli eine weitere Periode bleibt. Dadurch können wir aus den gemachten Erfahrungen seit 2011 aufbauen."