Fünf deutschstämmige Piloten schickten sich auch heute wieder an im Home of British Motor Racing WM-Punkte, Podestplätze und vielleicht sogar einen Sieg einzufahren. Am Ende konnte aber keiner von ihnen mit seinem Abschneiden richtig zufrieden sein.

Der Tag der Deutschen

Das beste Ergebnis fuhr dabei Michael Schumacher ein, der von Startplatz neun aus gestartet das Rennen als Sechster beendete und damit seine pessimistische Vorhersage von gestern bestätigte.

"Ich bin eher gefasst", verriet er nach dem Rennen. "Ich habe vorher gesagt, dass ein Platz zwischen drei und fünf möglich wäre und Platz 5 wäre unter normalen Bedingungen auch drin gewesen. Aber man muss den Abstand zur Spitze sehen." Und dieser ist mit 1 Minute und 15 Sekunden Rückstand eindeutig zu groß.

Auch Ralfs Rückstand war zu groß., Foto: Sutton
Auch Ralfs Rückstand war zu groß., Foto: Sutton

"Das ist eine Phase die man durchlebt und wir haben schon viel schlimmere Phasen durchleben müssen", versucht Schumacher aber auch weiterhin nicht den Ferrari ins Korn zu werfen. "Es ist nicht so schön wie die letzten Jahre, aber auch kein Problem."

Ein weiß-rotes Problem stellte hingegen erneut Jarno Trulli dar, an welchem der Weltmeister in der Anfangsphase einfach nicht vorbeikam. "Ohne Jarno konnte ich eine Sekunde schneller fahren, das war ziemlich offensichtlich. Ich wünschte mir um die WM fahren zu können, aber das rückt in weite Ferne. Ich würde gerne vor Hockenheim mehr Optimismus verbreiten, aber das müssen wir momentan sein lassen."

Nicht gerade besser hörten sich die Worte von Ralf Schumacher an, der hinter seinem Bruder und dessen Teamkollegen nur einen WM-Zähler für Platz acht ergatterte. "Es war wahnsinnig schwierig das Auto auf der Straße zu halten und die Rundenzeiten mitzugehen", erklärte ein sichtlich enttäuschter und frustrierter Toyota-Pilot. "Deshalb bin ich mit dem Erreichten zufrieden. Im Moment haben wir ganz andere Themen als das Teamduell zu gewinnen, wir müssen unser Auto weiterentwickeln. Ich hoffe, dass wir in Hockenheim etwas besser dastehen werden."

Nick hatte keine Chance auf Punkte., Foto: Sutton
Nick hatte keine Chance auf Punkte., Foto: Sutton

Eine Hoffnung die alle drei Deutschen für ihr Heimrennen teilen. Denn auch Nick Heidfeld erlebte ein Wochenende zum Vergessen. "Am liebsten würde ich gar nicht viel darüber reden", erklärte Nick nach seinem zwölften Rang. "Es war ein schwieriges Rennen. Ich hatte eine recht inkonstante Balance und konnte die Pace nicht mitgehen. Ich musste mich darauf konzentrieren die beiden Red Bull und Villeneuve hinter mir zu halten."

Woran es bei den Weiß-Blauen derzeit hapert, weiß er allerdings selbst nicht. "Wenn wir so genau wüssten woran es liegt. Das Aeropaket scheint nicht gut zu funktionieren, aber warum wir so langsam sind verstehe ich auch nicht." Zur Erholung geht es jetzt erst einmal nach hause zu Freundin Patricia und Töchterchen Juni.

Der Tag der Österreicher

Nur unwesentlich besser verlief das Rennen für die beiden Österreicher. "Das ist sehr enttäuschend", bilanzierte der Vorarlberger Christian Klien nach einem enttäuschenden fünfzehnten Platz. "Das Auto war schwierig zu fahren und hatte nicht die benötigte Balance."

Zudem steckte Klien mehrmals im Verkehr fest. Erst hinter Mark Webber und dann hinter Jacques Villeneuve. "Das Auto war sehr nervös und ich glaube, dass wir zu viel Grip an der Vorderachse hatten."

Patrick Friesacher freute sich unterdessen darüber das Rennen beendet zu haben. "Es war gut das Rennen zu beenden, aber es war nach ungefähr zwei Drittel der Renndistanz ziemlich schwierig, als der Verkehr bedeutete, dass ich auf einigen Runden bis zu sechs Sekunden verlor."

Denn aufgrund der unterschiedlichen Boxenstoppstrategien fand sich Patrick beinahe konstant in Überrundungen wieder. "Das hat meinen Rhythmus gestört. All das zusammen sorgte für ein hartes Rennen."