Es war heute noch nicht der große Tag der fünf aktiven deutschsprachigen Piloten. Mit Ralf und Michael Schumacher landeten nur zwei von ihnen in den Top10, wobei wohl nur der jüngere der Gebrüder Schumacher zufrieden gewesen sein dürfte.

Der Tag der Deutschen

Der ältere Schumacher-Bruder übte sich hingegen heute in Zurückhaltung. Schließlich entpuppte sich seine Siegchancenvorhersage vom letzten Freitag in Magny Cours schon zwei Tage später als Schuss nach hinten.

Der Weltmeister nach Magny Cours lieber den Mund., Foto: Sutton
Der Weltmeister nach Magny Cours lieber den Mund., Foto: Sutton

"Was kann ich sagen? Dass wir in den Long-Runs nicht schlecht ausgesehen haben heute. Das ist doch schon mal gut", lautete deswegen das Fazit des siebenfachen Champions. "Nur: das haben wir auch in Magny-Cours nicht. In Magny-Cours habe ich am Freitag wirklich gedacht, dass wir gut aussehen und sogar eine realistische Siegchance haben könnten, und wie es dann ausging, weiß ja jeder. Eben gar nicht so. Daher bin ich heute mal etwas vorsichtiger."

Sein Bruder Ralf gibt sich nach Platz fünf hingegen zuversichtlich, was den Rest des Wochenendes angeht. "Wir hatten einen problemlosen und guten Tag", verriet Ralf, der auch schon ein Ziel fest ins Visier genommen hat: "Wir erzielten ein vernünftiges Ergebnis in Magny Cours und deshalb ist auch hier unser Ziel eine starke Punkteplatzierung."

Von einer solchen darf Nick Heidfeld nur träumen. "Der erste Trainingstag war schwierig, aber das war nach dem schwachen Magny-Cours-Wochenende nicht anders zu erwarten", erklärte der frisch gebackene Papa nach einem wenig erfolgreichen Arbeitstag. "Im ersten Training hat das zumindest bei meinem Auto nicht viel gebracht. Die Reifen sind nicht auf Temperatur gekommen, ich hatte so wenig Grip, dass ich nicht schnell genug fahren konnte, um verwertbare Informationen zu sammeln. Zum Schluss fuhr mir Michael Schumacher versehentlich ins Heck. Daraufhin mussten wir den Unterboden austauschen."

Nicht nur Ralf war am Freitag etwas gelangweilt..., Foto: Sutton
Nicht nur Ralf war am Freitag etwas gelangweilt..., Foto: Sutton

"Im zweiten Training lief es insgesamt besser, aber noch lange nicht gut genug. Die Lage ist gerade schwer einzuschätzen. Es kann sein, dass wir hier ein ähnlich schlechtes Wochenende haben wir in Frankreich", prophezeit er nichts Gutes. "Es kann aber auch sein, dass das Aeropaket nur ein oder zwei kleine Änderungen braucht und dann funktioniert. Ich würde natürlich die zweite Variante bevorzugen."

Der Tag der Österreicher

Nur unwesentlich besser verlief der Tag für Patrick Friesacher, der wegen eines Problems mit der Kraftübertragung an seinem Minardi wertvolle Trainingszeit verlor.

Patrick und die Fosters Girls., Foto: Sutton
Patrick und die Fosters Girls., Foto: Sutton

"Das Handling war aber nicht zu schlecht, selbst da sich das Auto nicht so anfühlte, wie ich es gerne gehabt hätte", bilanzierte der Österreicher. "Aber wir werden morgen weiter daran arbeiten eine gute Balance zu finden."

Nicht viel mehr Runden drehte am Morgen Patricks Landsmann Christian Klien, der mit Untersteuern zu kämpfen hatte und deswegen am Nachmittag einige Setups ausprobierte. "Das verbesserte die Lage, obwohl es immer noch etwas Untersteuern in den High-Speed-Passagen gab."

Eine Schrecksekunde erlebte der Vorarlberger bei einem Dreher in Kurve sechs, welcher seinen RB1 allerdings "unbeschädigt" ließ. Entsprechend positiv ließt sich sein Abschlussfazit nach Tag 1: "Wir sind insgesamt eindeutig konkurrenzfähiger."