"Ferrari ist zurück im WM-Kampf." So lauteten viele Schlagzeilen nach dem 'Doppelsieg' von Indianapolis. Und rein rechnerisch ist dem natürlich auch so. Allerdings zweifelten viele an, dass die Roten tatsächlich - wie behauptet - auch im Kampf gegen die Michelin-Konkurrenz siegfähig gewesen wäre.

Heute unternahmen Michael Schumacher und Rubens Barrichello zumindest einen weiteren Schritt in diese Richtung - selbst da sie auf Long Runs den Renault unterlegen erschienen. "Dies war ein produktiver Freitag und ich bin ziemlich glücklich", bilanzierte Michael Schumacher. "Das Auto scheint sich ziemlich gut zu verhalten und genauso ist es bei den Reifen, was vielleicht auch meinen Eindruck erklärt, dass der Wagen hier weniger herumrutscht."

Und dann geht der siebenfache Champion erstmals in dieser Saison zum Angriff über: "Ich denke, dass wir hier an diesem Wochenende um den Sieg kämpfen können."

Das gleiche hofft natürlich auch Rubens Barrichello, der allerdings auch darauf hinweist, dass man "das Paket noch verbessern" müsse. "Obwohl ich dank der neuen Reifen schon sehr viel glücklicher bin. Jetzt müssen wir an der Pace für eine Renndistanz arbeiten."

Damit spricht der Brasilianer auch das auffällige Merkmal des heutigen Tages an: Die Roten waren im Gegensatz zu den bisherigen Rennwochenenden plötzlich auf einer Runde schnell und dafür bei ihrer eigentlichen Stärke, den Long Runs, nicht mehr so gut unterwegs.

"Die Rundenzeiten von heute sind sehr ermutigend", versucht Ross Brawn dies positiv zu deuten. "Wir haben allerdings noch keine gute Balance gefunden. Sobald wir unser Untersteuern in den langen Kurven behoben haben, sind wir in einer sehr konkurrenzfähigen Position."

Für Vorhersagen ist es laut Teamchef Jean Todt aber "noch zu früh". Dennoch deutete Michael Schumacher mit seiner Kampfansage bereits das richtige Geschenk zu Todts zwölfjährigen Ferrari-Jubiläum am heutigen Freitag an...