Der Große Preis von Singapur stand für RTL unter keinem guten Stern. Der Kölner Privatsender verzeichnete im Durchschnitt nur 3,97 Millionen Zuschauer und damit 950.000 weniger als im Vorjahr. Eine Erklärung für das dicke Minus könnte Sebastian Vettels Ausfall unmittelbar nach dem Start sein - womöglich schalteten viele Zuschauer ab, sobald die deutsche WM-Hoffnung aus dem Rennen war.

Auch die Marktanteile des Nachtrennens gaben gegenüber 2016 deutlich nach. In der allgemeinen Zielgruppe sank der Marktanteil von 28,4 auf 27,2%, und bei den 14-59-Jährigen, die für die Werbewirtschaft relevant sind, gab es einen Rückgang von 26,8 auf 25,0%.

Die Quoten-Bilanz nach der Sommerpause sieht für RTL somit alles andere als erfreulich aus. Hatte es in der ersten Saisonhälfte noch bei nahezu allen Rennen dicke Zugewinne gegeben, verlor der Privatsender in Belgien (70.000), Italien (150.000) und nun eben Singapur jeweils Zuschauer.

Mit durchschnittlich 4,5 Millionen Zuschauern pro Rennen liegt RTL dennoch weiterhin klar über dem Vorjahresschnitt.

Österreich: Plus für ORF

Alles andere als eine Quoten-Krise gibt es hingegen in Österreich. Der ORF verzeichnete beim Singapur GP 565.000 Zuschauer, nachdem es 2016 nur 434.000 gewesen waren. Der Marktanteil fiel mit 36% gewohnt stark aus und lag um Vielfaches über dem Senderschnitt des kriselnden ORF1. Im August hatte der öffentlich-rechtliche Kanal nur noch einen Marktanteil von 8,4% erzielt - historischer Tiefstwert.