Inzwischen ist es auch schriftlich fixiert: Jolyon Palmer wird 2018 nicht mehr für Renault in der Formel 1 an den Start gehen. Carlos Sainz wird im Zuge eines hochkomplexen Deals mit Involvierung diverser Parteien den Platz des Briten einnehmen. Die Trennung ist dabei keine Überraschung mehr, blieben seine Leistungen über weite Strecken auch hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Gegen Teamkollege Nico Hülkenberg sah er kein Land.

Die Art und Weise der Trennung verlief dann aber anscheinend nicht so, wie es in einem Sport wie der Formel 1 zu erwarten wäre. "Ich habe es in den Medien gelesen", erklärte Palmer auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, wann ihm die Entscheidung kommuniziert wurde. "Es ist schade, ich weiß nicht, wer im Team den Medien diese Info gegeben hat. Das ändert das Ergebnis aber auch nicht", fügte Palmer an.

Mit der Verabschiedung von Renault nach Saisonende findet Palmers Jahr voller Pleiten und Pech, aber auch eigener fehlender Performance seinen negativen Höhepunkt. Sogar über eine Ablösung bereits in Malaysia gab es Gerüchte, doch davon will Palmer nichts wissen. Vielmehr fokussiere er sich nun darauf, aus den verbleibenden sieben Rennen das Optimum herauszuholen - auch, um Werbung in eigener Sache zu betreiben und für 2018 möglicherweise einen neuen Arbeitgeber zu finden.

"Immer wenn man rausfährt kann man zeigen, was man kann", stellt Palmer klar. "Momentan sind meine Gedanken noch nicht beim nächsten Jahr, sondern nur dabei, die besten sieben Rennen zu fahren, auch für mich selbst. Es war ein enttäuschendes Jahr, es lief nicht wie erhofft. Diese sieben Rennen fahre ich jetzt auch für mich, damit ich doch noch Zufriedenheit verspüren kann", kündigt der 26-Jährige an.

Für 2018: Williams eine Option

Doch wohin könnte Palmers Weg führen? Ergibt sich sogar die Chance, in der Formel 1 zu bleiben? Immerhin sucht Williams auch noch einen Fahrer für kommende Saison, sollte Felipe Massa aufhören. "Williams ist ein großes Team, ich bin mit ihnen aufgewachsen und habe sie als britisches Team angefeuert. Aber es ist noch etwas Zeit, darüber nachzudenken", setzt sich Palmer nicht unter Druck. Ein Abschied in eine andere Serie sei ebenfalls nicht ausgeschlossen. "Ich mache mir um meine Zukunft keine Sorgen", sagte er zu Motorsport-Magazin.com.

Rückblickend zieht er ein gemischtes Fazit seiner am Saisonende zweijährigen Zeit bei den Franzosen. "Ich kann mich nicht beschweren. In die Formel 1 zu kommen war toll und etwas, was ich lange Zeit nicht für möglich gehalten hätte", sagte er. Doch bereits 2016 - nach der Übernahme des Lotus-Teams und der offiziell als Übergangsjahr titulierten Saison - lief es nicht nach Wunsch.

"Letztes Jahr war es ein hartes Jahr mit dem Team was die Performance angeht. Ich denke ich konnte allen zeigen, dass ich dem Team helfen kann. In der zweiten Saisonhälfte war ich konstant vor Kev [Kevin Magnussen; Anm. d. Red.]", blickte er zurück. "Dieses Jahr war es noch härter. Es war einfach eine schwierige Saison, ich konnte mich nicht richtig beweisen. Aber wie gesagt: Ich kann mich nicht beschweren. Ich war zwei Jahre beim Team und will mit guten sieben Rennen gehen", so der Brite.