Rio Haryanto, Esteban Ocon, Marcus Ericsson - in seiner zweiten Saison in der Formel 1 kann Sauber-Pilot Pascal Wehrlein bereits auf drei ehemalige oder aktuelle Teamkollegen zurückblicken. Wenn er sich einen Stallgefährten aus dem aktuellen Formel-1-Feld aussuchen könnte, fiele seine Wahl jedoch auf Landsmann Sebastian Vettel. "Ich würde Sebastian wählen", sagte Wehrlein im Doppel-Interview mit Ericsson in der CNN-Sendung 'The Circuit'.

Eine Begründung für seine Wahl schob Wehrlein direkt nach. "Wir haben eine gute Beziehung miteinander. Ich mag ihn, und ich denke, dass er mich auch mag", erklärte der 22-Jährige. Wohlwissend, dass Vettel ein vierfacher Weltmeister ist, erfüllt er damit jedoch nicht alle Kriterien, die Wehrlein scherzhaft allgemein von einem Teamkollegen erwarten würde. "Er sollte nett sein und viel langsamer als man selbst, dann ist es der perfekte Teamkollege", sagte er lachend.

Teamkollege selten ein Freund

Die Beziehung zu seinem aktuellen Kollegen Marcus Ericsson sei professionell. "Es ist selten, dass der eigene Teamkollege ein Freund ist. Aber ich würde definitiv sagen, dass Marcus und ich eine gute Beziehung haben", erläutert Wehrlein. Dieser Wahrnehmung schließt sich der Schwede an. "Wir haben keine Probleme miteinander und können verschiedene Dinge über das Auto diskutieren. Aber wie Pascal schon sagte, fährt man vermutlich nicht zusammen in den Urlaub", sagte Ericsson.

Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein sind 2017 erstmals Teamkollegen, Foto: Sutton
Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein sind 2017 erstmals Teamkollegen, Foto: Sutton

Für ausgeprägte Rivalitäten ist bei beiden ohnehin wenig Platz, benötigt ihr Team doch jedes gute Ergebnis. Aktuell hat Sauber fünf WM-Punkte auf dem Konto, alle eingefahren von Wehrlein. Nach dem Ungarn GP und dem starken Ergebnis von McLaren liegt der Schweizer Rennstall aber nun auf dem zehnten und letzten Platz der Konstrukteurs-WM.

Entsprechend sei es in der Formel 1 auch notwendig, zusammenzuarbeiten, wenngleich dies der Natur eines Rennfahrers in gewissen Beriechen widerspricht. "Natürlich will man für sich selbst die besten Resultate einfahren und besser als der Teamkollege sein. Aber schlussendlich müssen wir Punkte für das Team holen", weiß auch Wehrlein.