Dass Peter Sauber seinen bislang enttäuschenden Superstar Jacques Villeneuve vor dessen Heim-Grand Prix in Kanada entlassen könnte, war selbstverständlich auszuschließen. Dennoch stellte Sauber dem Ex-Weltmeister nun eine kleine Rute ins Fenster.

Gegenüber Autosport-Atlas gab der Schweizer Teamchef offen zu: "Jacques ist sicherlich zu langsam. Darüber sind wir uns alle im Klaren - wir als Team wissen es und auch er selbst weiß es."

Waren es am Beginn des Jahres noch fehlende Testfahrten respektive Umstellungs- oder Anpassungsprobleme hinsichtlich der Abstimmung und Arbeitsweise des Teams, gibt es nun eigentlich keine logische Erklärung mehr dafür, dass JV derart von seinem brasilianischen Stallkollegen Felipe Massa in den Schatten gestellt wird.

Sauber: "Villeneuve ist einfach zu langsam und es ist sehr schwer, den Grund dafür herauszufinden. Aber es handelt sich um ein Problem, welches wir intern lösen müssen."

Für Villeneuve, der sich sehr auf seinen Heim-GP freut, könnte der Kanada-GP zu einer Art Schlüsselrennen werden. Als nach den ersten Rennen bereits Ablösegerüchte auftauchten, konnte er in Imola mit einem sechsten Platz aufwarten. Er selbst erklärte danach im Rahmen des Monaco-GP, dass er ohne dieses Resultat womöglich "nicht mehr hier" sein würde. Für den Weltmeister des Jahres 1997 wäre demnach ein gutes Montreal-Resultat nicht nur erfreulich, sondern womöglich sogar lebensnotwendig. Doch: Der "Circuit Gilles Villeneuve" ist jenem von Imola ziemlich ähnlich. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...