Ferrari und Mercedes lieferten sich am Freitag in Montreal ein Kopf-an-Kopf-Duell. Im ersten Training ging die Bestzeit an die Silberpfeile, im zweiten an die Scuderia. "Die erste Startreihe wäre ideal. Ich habe noch nicht viel gesehen, aber es wird sehr, sehr eng", lautete Sebastian Vettels erstes Urteil nach dem Auftakt auf dem Circuit Gilles Villeneuve.

Der Heppenheimer kommt als WM-Leader nach Nordamerika, satte 25 Punkte beträgt sein Vorsprung nach dem Sieg in Monaco mittlerweile auf Lewis Hamilton. Ein Polster, das aber nur auf den ersten Blick ein bequemes ist, denn wie schnell das Rennen vorbei sein könnte, musste Vettel am Freitag gleich zwei Mal erleben, als er sich, wie viele andere Piloten auch, drehte.

Rutschige Strecke in Montreal

"Heute war die Schwierigkeit, das Auto auf der Strecke zu halten", klagte Vettel über den geringen Grip in Montreal. "Es war extrem rutschig. Die Strecke war staubig und rutschig zu Beginn und wurde dann immer besser. Ich denke, es wird morgen und vor allem am Sonntag noch besser, deswegen sollte es uns helfen."

Insgesamt zeigte sich Vettel mit der Performance seines Arbeitsgeräts jedoch zufrieden, wenngleich es, wie üblich, freilich noch Luft nach oben gab. "Mit dem Auto kam ich teilweise gut zurecht, teilweise nicht so gut. Wir können uns noch steigern, aber am Ende hatte ich ein gutes Gefühl, was das Auto braucht, und ich hoffe, dass wir das auch dementsprechend umsetzen können, dass die Änderungen passen", so der Deutsche.

Hamilton bremst Vettel aus

Hamilton sorgt bei Vettel für Unmut, Foto: Sutton
Hamilton sorgt bei Vettel für Unmut, Foto: Sutton

Für kurzzeitige Verstimmung bei Vettel sorgte gegen Ende des zweiten Trainings Lewis Hamilton, der vor dem Ferrari-Piloten ausgesprochen langsam fuhr. Zu langsam, für Vettels Geschmack, was dieser auch am Funk kundtat. "Ich stecke hinter Hamilton fest. Er macht Fehler und geht vom Gas", raunte Vettel in Richtung Ferrari-Kommandostand.

Nach dem Training beruhigten sich die Gemüter dann aber rasch wieder. "Wenn man Longruns fährt, ist Verkehr nicht hilfreich. Ich bin mir sicher, er hat es nicht absichtlich gemacht, sondern versucht, ein Gefühl für das Auto zu bekommen", lieferte Vettel selbst eine Erklärung für das Verhalten seines Widersachers im Kampf um die WM-Krone.