Nachdem Sebastian Vettel am ersten Testtag nach dem Bahrain GP im Dienste von Pirelli seine Runden im Ferrari drehte, durfte der WM-Führende am zweiten und letzten Tag des ersten Mid-Season-Tests regulär für das Team testen. Allerdings verlief Vettels Test durchwachsen: Am Ende belegte er zwar mit 1:31,574 Minuten Platz zwei hinter Valtteri Bottas, doch drehte in neun Stunden nur 64 Runden.

Gleich zweimal schlug der Defektteufel bei Ferrari am Mittwoch zu: Nach wenigen Installationsrunden konnten die Mechaniker in den Morgenstunden ausgelaufenes Öl im Auto ausmachen. Ferrari ging auf Nummer sicher und machte zahlreiche Systemchecks, bevor Vettel wieder auf die Strecke durfte. Mehr als dreieinhalb Stunden verlor der Deutsche am Vormittag.

Weitere Zeit verlor Vettel wegen eine Stromausfalls. Das Team vermutet, das die Heizdecken die Stromversorgung überforderten. Bei den Tests sind deutlich mehr Reifen im Einsatz als am Rennwochenende, die größeren Heizdecken benötigen mehr Strom in diesem Jahr.

"Die ganze Garage war down, dadurch haben wir weitere zwei Stunden verloren", klagte der Deutsche. "Der Tag war wegen dem Stromausfall und wegen der Probleme am Auto nicht ideal, aber wenn wir auf der Strecke waren, konnten wir ein paar Dinge ausprobieren."

Vettel-Zeit auf Soft, Bottas auf Supersoft

Während Vettel seine schnellste Runde auf Soft fuhr, war Hauptkonkurrent Mercedes auf Supersoft rund drei Zehntelsekunden schneller. Die Delta-Zeit zwischen den Mischungen ist theoretisch deutlich größer. "Ich weiß aber nicht, was sie gemacht haben, vormittags, als wir standen, konnte ich es ein bisschen verfolgen, am Nachmittag nicht mehr. Es ist aber egal, wo du auf der Zeitenliste bist, ich war zufrieden mit dem Auto und wir konnten die gute Balance vom Wochenende mit zum Test nehmen."

Besondere Bedeutung will Vettel den Tests ob der engen WM-Situation aber nicht beimessen: "Das ändert nichts daran, es ist nur immer schön, Auto zu fahren. Abgesehen vom Wind, der es etwas schwierig gemacht hat, waren die Bedingungen stabil und ähnlich zum Rennwochenende - das war gut."

Schon am Vortag lief bei Vettels Pirelli-Test nicht alles nach Plan: Nachdem am Ferrari Motorenprobleme aufgetreten waren, musste das Programm unterbrochen werden. Damit am Ende dennoch genügend Daten gesammelt werden konnten, erhielt Pirelli eine Sondererlaubnis von allen Teams, den Test um drei Stunden verlängern zu dürfen. Vettel hatte die Strecke anschließend für sich alleine.