Vergangene Saison schien eine Fahrt im Haas-Boliden teilweise brandgefährlich. Reihenweise platzten beim amerikanischen Team die Bremsscheiben, unter anderem in Malaysia. Damals flog Romain Grosjean mitten auf der Geraden ab. Solche Szenen sucht man in dieser Saison bislang vergebens, dennoch will Haas gar kein Risiko eingehen. Daher nutzt man die Testfahrten in Bahrain, um Bremsen eines anderen Herstellers zu testen.

Lange Wartezeit auf Brembo-Update

Bislang vertraute Haas auf Brembo, in Bahrain testete Grosjean am Dienstag erstmals Material des Konkurrenten Carbon Industries. Dabei hatte Brembo erst in China ein Update gebracht. "Es lief auch gleich besser, aber wir mussten fast anderthalb Jahre auf das Update warten", erklärte Grosjean auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Daher nun zumindest der Versuch mit Konkurrenzmaterial. Fix sei ein Wechsel damit noch nicht, wie der Franzose betonte.

Dennoch fühlte er sich auf neuem Material gleich besser. "Ich hatte am Ende des Bremsvorganges gleich eine bessere Modulation. Das hat mir gefallen. Wenn wir es dahin bekommen, wo wir es haben wollen, ist das positiv", zog Grosjean ein zufriedenes Fazit.

Klar ist jedoch auch für den 31-Jährigen, dass ein Tag bei weitem nicht ausreicht, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. "Bei Brembo haben wir eine funktionierende Basis. Aber hier hatten wir kaum Zeit, wir sind vielleicht sieben oder acht Runs gefahren. Das reicht nicht, um sich mit der Bremsbalance und den Mappings bis aufs letzte vertraut zu machen", erklärt er. Daher werde auch Kevin Magnussen am Mittwoch weiter testen.

Romain Grosjean war gleich zufrieden mit den neuen Bremsen, Foto: Sutton
Romain Grosjean war gleich zufrieden mit den neuen Bremsen, Foto: Sutton

Lob für neue Reifen

Ein weiteres wichtiges Thema in Bahrain sind und waren die Reifen. In der Hitze kam es am vergangenen Wochenende erstmals zu überhitzenden Hinterreifen in dieser Saison. Ein Problem, das Grosjean aber nicht dauerhaft erwartet. "Die Reifen haben ein breiteres Arbeitsfenster insgesamt, abgesehen von hier", sagte er.

"Hier hatten wir zum ersten Mal Überhitzen der Hinterreifen. In Australien und China konnte man immer pushen, daher ist es leichter, sie im Fenster zu halten", zieht er nach den ersten Rennen ein positives Fazit der neuen Reifen. "Es gibt nicht so viele Rennen, bei denen wir auf die Hinterreifen aufpassen müssen."