"Ich weiß, dass er [Franck Montagny, d. Red.] gerne am Sonntag fahren würde", räumte Renault-Teamboss Flavio Briatore im Rahmen der Präsentation des neuen R25 in Monaco ein, "und wir werden sehen was wir für ihn tun können – aber in einem nicht konkurrenzfähigen Auto würden wir ihm keinen Gefallen tun", zerschlug er damals Spekulationen auf einen Jordan-Drive für Montagny.

Wenige Monate später sieht die Sachlage anders aus: Jordan und Renault überraschten am Donnerstag vor dem siebten WM-Lauf auf dem Nürburgring mit der Ankündigung, dass Franck die beiden Freitagstrainings für die Gelben bestreiten würde.

"Es ist für mich wichtig ein Cockpit zu bekommen - zumindest am Freitag", so der Franzose. "Es ist eine gute Möglichkeit für mich, für Midland Jordan und es ist für Renault in Ordnung, da ich mehr Erfahrung mit den Reifen und Motor sammeln kann." Und zwar mit den Reifen und Motoren der Konkurrenten von Bridgestone und Toyota.

Für Michelin ist dies erwartungsgemäß kein Problem. "Ich sehe keinen Vorteil für Michelin", ergänzt Montagny. "Ich sehe nur einen Vorteil für Bridgestone und ich werde nicht viele Informationen über Michelin herausgeben und meine Beziehung zu ihnen ruinieren."

Denn nach den beiden Trainingsstunden am Nürburgring wird Franck wieder Renault-Testfahrer sein. Dass heißt er wird am Samstag und Sonntag seine Aufgaben als Reservefahrer erfüllen und vorerst auch keine weiteren Tests für Jordan bestreiten. "Ich werde nur dieses Wochenende fahren um zu sehen wie das Auto und das Team sind und welche Chancen es gibt uns zu verbessern", verriet er im Interview mit ITV. "Ich fahre derzeit eines der besten Autos und es könnte schlecht sein, wenn der Jordan momentan nicht perfekt ist. Aber ich weiß, dass ich ihn verbessern kann."

Und dann käme natürlich auch "jederzeit" ein Renncockpit für ihn in Frage - auch entgegen den Aussagen von Flavio Briatore zu Jahresbeginn. "Ich bin bereit dafür! Es ist nicht einfach, da es nur 20 Cockpits gibt und manche Leute sich einkaufen. Ich würde gerne Rennen fahren, aber das kommt Schritt für Schritt."