Als Franck Montagny Mitte Dezember seine Teilnahme am dritten Saisonlauf der Formel E in Punta del Este kurzfristig absagte, erklärte der Franzose dies mit "gesundheitlichen Gründen." Wie sich nun herausstellte, war der 36-Jährige jedoch nicht krank, sondern im November beim Rennen in Putrajaya positiv auf Kokain getestet worden.

Montagny war nach dem ePrix in Malaysia zur Dopingkontrolle beordert worden und habe bereits zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass es vorbei sei, wie er nun der französischen Zeitung L'Equipe sagte. "Ich habe einen Fehler gemacht, ich bin schuldig", gestand der Franzose, der auf die Öffnung der B-Probe verzichtete.

Montagny, der 2006 auch sieben Rennen in der Formel 1 bestritt, bleibt bis zur Verkündung seiner Strafe gesperrt, ist sich jedoch bewusst, dass die positive Dopingprobe seiner Motorsportkarriere vermutlich ein abruptes Ende setzt. "Das war es vielleicht für mich im Rennsport. Ich schäme mich", gab er sich keinen Illusionen hin.

Beim Premierenrennen der Formel E in Peking hatte Montagny in Diensten von Andretti Autosport den zweiten Rang belegt und beim zweiten, seinem vermutlich letzten, Rennen in Putrajaya den Deutschen Nick Heidfeld in die Mauern abgedrängt.

Cannabis: Enge wurde der Titel aberkannt

Dopingfälle stellen im Motorsport eine Rarität dar, positive Proben kommen im Gegensatz zu anderen Sportarten nur äußerst selten vor. Der wohl bekannteste Dopingsünder der letzten Jahre ist der Tscheche Tomas Enge, dem sein Formel-3000-Titel aufgrund der Einnahme von Cannabis im Jahr 2002 aberkannt wurde.

2012 - damals als GT-Pilot - wurde er zudem aufgrund der Einnahme verbotener Substanzen für 18 Monate gesperrt.