Eigentlich war am heutigen Donnerstag vor dem Beginn des siebten Saisonlaufes auf dem Nürburgring einen ruhigen Tag zu erwarten. Doch aus dem Nichts kamen Gerüchte, wonach Jordan-Testfahrer Robert Doornbos schon in der Eifel durch Renault-Tester Franck Montagny ersetzt werden könnte.

Und während dies aufgrund des Vertragsangebots von Jordan an Doornbos im kommenden Jahr als Stammfahrer an den Start zu gehen, äußerst seltsam anmutete, scheinen sich die Meldungen über Zahlungsschwierigkeiten beim Niederländer zu bestätigen. Denn wie Renault und Jordan gemeinsam bekannt gaben, wird der Renault-Testfahrer Franck Montagny am Freitag für Jordan an den beiden Trainingssitzungen teilnehmen. Ab Samstag übernimmt er dann wieder seine normale Rolle als Renault-Tester.

"Wir haben daran gearbeitet Franck die Chance zu geben sein unbezweifelbares Talent an einem Rennwochenende zu demonstrieren und dies ist ein guter Schritt für ihn", erklärte Teamboss Flavio Briatore. "Er wird in den Freitagstrainings das Auto unter repräsentativen Bedingungen testen können. Wir freuen uns Alex Shnaider und dem Jordan Team helfen zu können, die von einem schnellen und etablierten F1-Testfahrer, der bereits viele Erfahrungen mit einem Top-Team und Auto sammeln konnte, wertvolle Informationen erhalten werden. Dies ist eine gute Chance für alle Beteiligten."

Ob Bridgestone von diesem Deal so begeistert sein wird, bleibt hingegen abzuwarten. Schließlich kennt der 27-jährige die französischen Gummis dank seiner unzähligen Testkilometer in und auswendig und wird er sicherlich auch die ein oder andere Information über die japanischen Pneus wieder mit zu Renault und Michelin bringen.

"Wir begannen die Saison mit drei Rookies, was richtig war um sich im F1-Umfeld zu etablieren", so Jordan-Geschäftsführer Colin Kolles. "Aber nun verstehen wir nach sechs Rennen, dass wir einen Fahrer mit mehr Erfahrung brauchen um unsere drei Rookies auszubilden. Da wir uns in einem Zwischenjahr befinden, sind wir in der einmaligen Lage verschiedene Optionen auszuprobieren um sicherzustellen, dass wir im nächsten Jahr als MidlandF1 von Anfang an konkurrenzfähig sein werden."

Aufgrund der über 13.000 Testkilometer Erfahrung die Montagny mit zu den Gelben bringt, erwarten sich die Verantwortlichen dort einen spürbaren Entwicklungsschub für ihr Team.

Wie die Zukunft von Montagny, dem Briatore vor Saisonbeginn noch nahe gelegt hatte nicht für ein unterklassiges Team zu fahren, aussehen wird und ob er tatsächlich, wie vielerorts vermutet wird, in dieser Saison sogar noch in einem Jordan-Einsatzwagen Platz nehmen darf - beispielsweise beim Frankreich GP in Magny Cours - ist allerdings noch nicht bekannt. Ebenso unklar ist die Zukunft von Robert Doornbos, der eigentlich davon ausging alle 19 Freitag für Jordan zu bestreiten.