Er hatte im Laufe seiner vielen, vielen Jahre in der Formel 1 schon beinahe jeden Job: Aber egal ob Teamchef, Manager, FIA-Vizepräsident oder übermächtiger Rechtehalter und F1-Boss - Bernie Ecclestone bekam immer was er wollte.

Nachdem die drei Kirch-Gläubigerbanken Bayerische Landesbank, JP Morgan und Lehman Brothers den Rechtsstreit mit Ecclestone für sich entscheiden konnten und die Rolle des Briten im aktuellen FOM-FOA-SLEC-Geflecht ins Wanken geraten ist, bot ihm nun sein langjähriger Wegbegleiter Max Mosley eine Position bei der FIA an.

"Ich habe Millionen von Dingen zu tun und Bernie zu engagieren wäre ein sehr zufrieden stellender Weg mit der aktuellen Situation umzugehen", erklärte Mosley dem Guardian. "Er hat nicht ja, aber auch nicht nein gesagt."

Die Stellenbeschreibung von Bernies neuer Rolle bricht Mosley darauf herunter, dass sich Ecclestone mit den "Problemen der Formel 1 aus Sicht des Motorsportweltverbandes" auseinandersetzen soll.

Und tatsächlich setzt sich Bernie derzeit mit diesem Angebot auseinander. "Ich versuche gerade zu entscheiden, ob ich dies machen sollte, aber ich ziehe den Vorschlag von Max ernsthaft in Erwägung."

Allerdings ist auch Bernie klar, dass er sich dann "von der kommerziellen Seite des Sports zurückziehen" müsste. "Max kann momentan nicht alles in der FIA machen und er verbringt viel Zeit mit den Belangen der Autoindustrie. Deshalb würden die Teams, die sich immer über Max beschweren, den Umgang mit mir vielleicht einfacher finden."

Doch in der Formel 1 ist bekanntlich nichts so einfach, wie es aussieht. Demzufolge könnte das Angebot von Mosley auch nur eine Finte sein, damit die Banken ihre Anteile an der FOH an Bernie zurückverkaufen und ihm somit erneut die volle Macht geben. Schließlich ist auch den Banken klar, dass sie die Geschäfte ohne Bernie nicht so gut wie mit Bernie erledigen können...