Es war nicht gerade ein Wochenende voller Glück und Seeligkeit, welches die drei Deutschen und der eine aktive Österreicher in Barcelona erlebten. Letztlich verließ nur einer des deutschsprachigen Quartetts den Schauplatz zufrieden und mit WM-Punkten.

Der Tag der Deutschen

Dieser Glückspilz hörte auf den Namen Ralf Schumacher und war nach seinem Qualifying eigentlich ganz und gar nicht glücklich die erste Startreihe verpasst zu haben.

"Es war ein langes und hartes Rennen. Es ist großartig wieder so viele Punkte zu holen und das Rennen verlief ganz gut", zog Ralf nach seinem vierten Rang dennoch ein positives Fazit. "Leider verlor ich beim ersten Boxenstopp Boden auf Jarno. Von da an pushte ich auf ihn. Es war ein hartes Rennen, aber ich hatte keine Probleme mit den Reifen. Deshalb bin ich damit zufrieden. Es ist großartig für das Team, dass wir elf Punkte heimgebracht haben."

Ohne Punkte muss derweil Nick Heidfeld aus Barcelona abreisen. Allerdings konnte sich der Mönchengladbacher dies beinahe schon am Donnerstag zusammenreimen, als der Ventildefekt an seinem Motor entdeckt wurde. Im Rennen versuchte er trotzdem noch einmal alles, da er "gerne in die Punkte" gefahren wäre. Aber auch er weiß nach seinem zehnten Rang, dass "man auch nicht allzu viel erwarten kann, wenn man fast als Letzter starten muss".

Dieser Start war jedoch "ganz gut": "Aber dann hat ein Minardi vor mir den Motor abgewürgt, und ich musste ausweichen. Das war sehr knapp und hat mich auch Zeit gekostet. Dann habe ich ein paar Autos überholt, was gut geklappt hat. Anschließend habe ich hinter Villeneuve fest gehangen, der leider später als ich zum Tanken fuhr. Nach meinem Stopp musste ich mit dem voll getankten Auto sehr hart fahren, und später bin ich doch wieder im Verkehr stecken geblieben."

Beim nächsten WM-Lauf im Fürstentum zu Monaco könnte sich das Blatt aber schnell wieder wenden. "Monaco ist immer ein besonderes Rennen", betont Nick, "da gelten ein bisschen andere Gesetze."

Und auf diese dürfte auch Michael Schumacher nach seinem erneut von den Reifen verkorksten Spanien GP bauen. "Das ist sicherlich eine Enttäuschung. Aber ob die so groß ist, wag ich zu bezweifeln", verriet der Deutsche nach seinem Reifendrama. "In gewisser Hinsicht sind wir ganz gut unterwegs gewesen im Rennen. Und das ist auch wiederum gut. Aber es ist natürlich schade. Es wären sehr wichtige sechs Punkte für uns gewesen."

Denn Schumacher rechnet fest damit, dass ein "dritter Platz" ein "realistisches Ziel" gewesen wäre. Seine beiden Reifenschäden beschreibt er wie folgt: "Schon in der Runde zuvor fühlte sich das Auto nicht ausbalanciert an und dann war der Reifen plötzlich hin. Nachdem der Hinterreifen gewechselt war, passierte das gleiche noch mal", beschreibt Schumacher die unfassbare Duplizität der Ereignisse. "Es ist seltsam, dass beide auf derselben Seite waren und die anderen Reifen in Ordnung. Da ich im Auto sitze, und nicht wirklich weiß, was abgegangen ist, wäre es falsch, eine Analyse zu machen. Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte, wären Teile, die auf Strecke lagen, die ich vielleicht überfahren habe."

Aufgabe ist nach fünf von neunzehn Rennen aber dennoch noch kein Thema. "Ihr kennt mich ja lang genug und wisst, dass das bei mir nicht lange braucht, um mit neuer Motivation und Frische an die Sache ranzugehen." Dennoch betont auch der siebenfache Champion im Hinblick auf Titel Nummer acht: "Die WM rückt immer weiter von uns weg. Das ist keine Frage. Aber sie ist noch nicht so weit weg, dass wir sie aufgeben müssen."

Der Tag des Österreichers

Es ist schon komisch, wenn der Drittplatzierte des San Marino GP vierzehn Tage später noch nicht einmal am Freitag im Einsatz ist, sondern keinen einzigen Millimeter fährt und stattdessen Analysen in TV-Kabinen zum Besten gibt. Doch Alex Wurz musste nach der Rückkehr von Juan Pablo Montoya mit der Rolle des vierten Mannes Vorlieb nehmen.

Nur etwas besser erging es Christian Klien, der das zweite Rennen seiner Cockpitsharing-Pause erlebte und deshalb nur am Freitag ins Geschehen eingreifen durfte. Das gesamte Wochenende über aktiv war derweil Patrick Friesacher. Doch auch sein Rennen sollte nicht lange währen.

Schon am Start blieb sein Minardi stehen, wobei der Österreicher "noch nicht genau" weiß, was am Start passiert ist. "Ich ließ die Kupplung einfach kommen und plötzlich ging der Motor aus", so seine Schilderung. "Danach konnten wir das Auto nicht in die Neutralstellung bringen und verloren durch dieses Problem viel Zeit. Ich konnte trotzdem noch starten und einige vernünftige Runden fahren, als ich in Kurve drei normal einlenkte und plötzlich Untersteuern bekam. Dadurch kam ich auf den Schmutz und das war es. Es ist enttäuschend, besonders für die Jungs die so hart gearbeitet haben."