Trotz all der technischen Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten der Vortage, konnte sich Mark Webber in Barcelona einen sensationellen zweiten Startplatz erkämpfen. Im Rennen mussten sich die Weiß-Blauen jedoch mit Rang sechs und drei WM-Zählern zufrieden geben.

"Mit Marks Auto hatten wir uns ein besseres Ergebnis erhofft", räumt Technikchef Sam Michael ein. "Nachdem er im ersten Qualifying Fünfter gewesen war, hatten wir uns entschlossen, bei der Rennstrategie etwaszu pokern und ihn mit wenig Kraftstoff in einen kurzen ersten Stint zu schicken. Aber der Start war zu schlecht, so konnte der Plan nicht aufgehen. Beim ersten Stopp nach 18 Runden haben wir die Rennstrategie für ihn geändert."

Mark beschreibt sein Rennen ähnlich: "Der Start war schwierig. Ich stand auf der schmutzigen Fahrbahnseite und habe auf Anhieb einen Platz verloren. Als mich dann Ralf Schumacher in der ersten Kurve angriff, wollte ich nicht zu viel riskieren. Anschließend hing ich dann aber hinter Ralf und Fernando Alonso fest. Das war ein Jammer, ich war ja deutlich leichter als die beiden."

"Dann haben wir meine Rennstrategie geändert. Nach dem ersten Stopp hatte ich dann ein sehr schweres Auto, was hart war für die Reifen. Sie haben abgebaut, und in der Folge hatte ich ziemlich starke Vibrationen. Immerhin haben wir heute noch ein paar Punkte geholt."

Dennoch hatte auch BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen "nach dem Qualifying ein stärkeres Rennergebnis erwartet". "Mark hatte einen sehr schlechten Start. Er kam damit nicht in die Position, seine Strategie mit einer kurzen ersten Phase bis zum ersten Stopp umzusetzen."

"Bei Nicks Auto ließ sich der Nachteil, von ganz hinten zu starten, nicht wettmachen", beschreibt Sam Michael das Rennen seines zweiten Piloten. "Er steckte ständig im Verkehr. Technisch liefen beide Autos problemlos." Und auch Mario Theissen betont im Hinblick auf Heidfeld: "Nick ist vom Ende des Feldes auf Platz zehn gefahren. Er war gut unterwegs, wenn er freie Fahrt hatte, das war allerdings selten der Fall. Die über Nacht in München aufgebauten Motoren haben einwandfrei funktioniert."

Und was sagt der Mönchengladbacher selbst zu seinem Rennen? "Mein Start war erst ganz gut, aber dann hat ein Minardi vor mir den Motor abgewürgt, und ich musste ausweichen. Das war sehr knapp und hat mich auch Zeit gekostet. Dann habe ich ein paar Autos überholt, was gut geklappt hat. Anschließend habe ich hinter Villeneuve fest gehangen, der leider später als ich zum Tanken fuhr."

"Nach meinem Stopp musste ich mit dem voll getankten Auto sehr hart fahren, und später bin ich doch wieder im Verkehr stecken geblieben. Naja, man kann auch nicht allzu viel erwarten, wenn man fast als Letzter starten muss."