Vor Saisonbeginn hätte - trotz der starken Testleistungen im Winter - niemand damit gerechnet, dass Renault die ersten vier Rennen allesamt siegreich beenden und Fernando Alonso Alonso unangefochten auf Rang 1 der WM-Wertung stehen würde.

Selbst der neue spanische Held rechnete nicht mit solch einem Erfolg, welchen er sich gerade einmal in seinen schönsten Träumen ausmalte. "Zu Saisonbeginn war es für das Team und mich nicht das Ziel, aber jetzt scheint ein Traum wahr zu werden."

"Mit dem 2003er Auto konnten wir Punkte holen. Mit dem letztjährigen Auto konnten wir aufs Podium fahren. Mit dem neuen Auto können wir nun siegen", so die einfache Rechnung des WM-Spitzenreiters, der am kommenden Wochenende natürlich im Mittelpunkt des spanischen Interesses stehen wird.

"Natürlich wird Fernando eine riesige Unterstützung erfahren und dies wird ihm einen Schub geben", sagt sein Teamkollege Giancarlo Fisichella voraus, "aber ich habe bei den Tests bemerkt, dass die Leute auch mich anfeuern."

Für Fernando wird der Spanien GP 2005 deshalb vielleicht "zu meinem besten Rennen", aber Alonso betont trotzdem realistisch: "Es gibt auch hier nur 10 Punkte für den Sieger, acht für den Zweiten und sechs für den Dritten."

Nach drei Ausfällen in Folge würde sich Fisico schon über ein paar dieser WM-Punkte freuen. "Es ist für mich wichtig wieder damit zu beginnen Punkte zu sammeln", kündigt der Italiener an. "Sicherlich war es frustrierend, aber ich weiß, dass die Ausfälle dem Team geholfen haben die Probleme in den Griff zu bekommen."

Dennoch räumt Alonso ein, dass die Gelb-Blauen in Imola "eindeutig langsamer als Ferrari" waren. "Aber ich glaube, dass Ferrari in San Marino besondere Bedingungen vorgefunden hat, die für sie perfekt waren: Es ist nämlich nicht normal, dass ein Auto im Vergleich zu den anderen und nicht nur unserem so schnell ist."

Genauer geht Chefrenningenieur Pat Symonds hierauf ein: "Ferrari wird eine große Bedrohung für uns sein, aber wir müssen erst abwarten, ob sie ihre Leistung aus Imola auf Barcelona übertragen können."

Deswegen sagt er offen: "Ich erwarte, dass wir um den Sieg kämpfen können. Es gibt keinen Zweifel, dass Ferrari in Imola eine Klasse für sich war, aber ihr Leistungsvorteil war zu groß um nur durch Verbesserungen am Auto herbeigeführt worden zu sein. Ich glaube, dass es eine Mischung aus Auto und Reifen war. Dies bedeutet aber nur, dass ihr Paket auf jener Strecke besser war. Es bedeutet nicht automatisch, dass sie auch in Spanien die gleichen Vorteile haben werden."

Denn auf dem Circuit de Catalunya erwartet Giancarlo Fisichella auch den R25 als "richtig schnell". "In den vergangenen Jahren war Renault hier schnell und auch in diesem Jahr waren wir bei den Tests sehr konstant."

Alonso betont unterdessen, dass auch "die anderen Teams" bei den Tests "sehr schnell" gewesen wären. "Ich glaube, dass es sehr eng werden wird. Sogar noch enger als in Bahrain oder Imola."