Am Freitag lief es in Sochi beim vierten Formel-1-Grand Prix der Saison 2016 für Toro Rosso noch nicht so gut. Balanceprobleme sorgten für langsame Runden. Am Samstag sah es im dritten Training schon besser aus und in der Qualifikation zog Max Verstappen in den letzten Abschnitt ein. "Ich bin sehr glücklich, dass wir das nach den Problemen im Training geschafft haben", gestand Verstappen.

Der Niederländer betonte, dass er realistisch bleiben müsse: "Wir können keinen Red Bull schlagen. Die Autos die vor uns stehen, hatten wir dort auch erwartet, daher sind wir zufrieden." Gegen Sebastian Vettel, der nach seiner Strafversetzung direkt vor Verstappen ins Rennen gehen wird, erwartet er keine großen Chancen. "Er ist einfach zu schnell. Ich werde einfach versuchen dranzubleiben, wenn er überholt", erklärt der 18-Jährige seine Angriffsstrategie für den Russland GP.

Auch den direkten Konkurrenten hat Verstappen schon ausgemacht. Force India will der Toro-Rosso-Pilot schlagen: "Wir hatten sie vor uns erwartet, denn auch in China waren sie etwas schneller." Er ist dabei sehr optimistisch, denn der Mercedes-Motor im Heck der Konkurrenz liefert in der Qualifikation einen zusätzlichen Vorteil. "Im Rennen bekommen sie immer Probleme. Daher wird das Rennen interessant."

Verstappen fuhr im Toro Rosso bis ins Q3, Foto: Sutton
Verstappen fuhr im Toro Rosso bis ins Q3, Foto: Sutton

Für Toro Rosso wird es jedoch langsam schwieriger, die Position zu halten. Ferrari und Mercedes haben nach Sochi neue Motoren mitgebracht. Toro Rosso fährt jedoch weiter mit den 2015er-Aggregaten von Ferrari. "Wir hatten in diesem Jahr noch keine Probleme und der Motor ist gut zu fahren. Dazu kommt, dass Ferrari die Stärken und Schwächen durch die Erfahrung der letzten Saison bereits kennt", sagte Verstappen.

Er musste jedoch zugeben, dass der Motor seine Nachteile mit sich bringt: "Wir müssen weniger Abtrieb fahren, damit wir auf der Geraden nicht zu langsam sind." Genau das war auch ein Mitgrund für die schlechte Leistung am Freitag. "Wir hatten Probleme, die richtige Balance zu finden. Wir haben dann bis zur Qualifikation noch an der Abstimmung gefeilt und dann ging es besser."

Booth in Russland noch kein Vorteil

John Booth, der ehemalige Manor-Teamchef, ist jetzt als Renndirektor für Toro Rosso tätig. Die Auswirkung werden laut Verstappen aber erst in den nächsten Rennen zu spüren sein. "Er gibt uns Tipps und analysiert, wie das Team arbeitet. Aber ich denke nicht, dass das an diesem Wochenende schon Fortschritte bringen wird. Es ist aber schön ihn im Team zu haben", kommentierte er die Einstellung von Booth.

Auch für seine eigene Entwicklung hofft Verstappen noch etwas von Booth lernen zu können. In seiner Zeit bei Manor hatte Booth viel mit jungen Nachwuchspiloten zu tun und hat daher einige Erfahrung sammeln können. "Man kann sich immer entwickeln und es ist schön, wenn man zusätzliche Leute hat, die einem dabei helfen", so der jüngste F1-Pilot im Feld.