Mit bisher null WM-Punkten in der Formel-1-Saison 2016 steht Renault auf dem Papier schlecht da. Doch das tatsächliche Performance-Potential des Werksteams ist besser als es scheint. So litten die Franzosen in den beiden ersten Saisonrennen unter ihren schlechten Leistungen im Qualifying am Samstag sowie Pech zu Beginn der Rennen. Allerdings gab es demgegenüber auch eigenverschuldete Strafen und Defekte.

Die reine Renn-Pace jedoch kann sich durchaus sehen lassen: Kevin Magnussen fuhr beim vergangenen Bahrain GP trotz Starts aus der Boxengasse immerhin noch auf Rang elf. Eine starke Aufholjagd. Kaum auszudenken, was für Renault bereits zu diesem frühen Zeitpunkt möglich wäre, sollten die Startplätze einmal stimmen.

"Im Grunde haben wir ein gutes Auto. In Australien hätten wir ohne den Plattfuß Punkte holen können. Wir wissen aber, dass das noch nicht schnell genug ist. Aber unsere größte Schwäche ist im Moment das Qualifying. Im Rennen sind wir generell konkurrenzfähiger, also müssen wir daran arbeiten", sagt Magnussen. Dann seien Punkte auch in China absolut in Reichweite, meint der Däne. Ersatzfahrer Esteban Ocon bestätigt: "Wir brauchen ein gutes Qualifying. Da waren wir in Bahrain und Melbourne nicht gut. Das muss besser werden. Dann sind wir auch in der Lage, um Punkte zu fahren."

China-Layout erschwert Überholmanöver

Jolyon Palmer taucht etwas tiefer in die Materie ein und erklärt, warum ein besseres Qualifying gerade in China noch wichtiger sei als zuletzt. "Trotz der langen Geraden ist es hier nicht einfach, zu überholen. Es ist sehr schwer, hier in den Kurven einem Auto zu folgen. Wir müssen uns also gut qualifizieren", sagt der Brite. Das Dilemma kennt allerdings auch Palmer: "Genau das ist unsere Schwäche", sagt er. "Aber wenn wir es in Q2 schaffen, haben wir im Rennen eine Chance auf Punkte."

Griffige Front als Renault-Ass in China

Ein guter Samstag allein ist allerdings noch immer nicht alles. "Wir dürfen hier auch keine Probleme wie Reifenschäden in Runde eins oder Strafen haben", ergänzt Magnussen. Die Strecke hingegen sollte seinem R.S.16 liegen. "Dieser Kurs ist sehr hart für die Vorderreifen. Aber das kommt uns entgegen, denn unser Auto hat viel Grip an der Front", sagt K-Mag. "Die Geraden kommen uns aber nicht gerade entgegen ..."

"Auf der Geraden werden wir sicherlich nicht die Tabelle anführen", bestätigt Palmer. "Die Herausforderung am Layout hier sind aber vor allem die langen Kurven, die die Reifen sehr belasten. Vor allem vorne, außerdem ist es kälter. Das macht die Strategie interessant." Nach seinem Aus in Runde eins in Bahrain brenne er umso mehr auf den Rennsonntag. "Da lief es frustrierend. Ich möchte jetzt nach Bahrain mit einem guten Wochenende zurückschlagen. Aber ich bin immer extrem motiviert. In der Formel 1 brauchst du da eigentlich keinen Extra-Anreiz."

Renault in China: Die Bilanz

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Renault (+Lotus) 1 213 92528
Kevin Magnussen - --- --