Während Mercedes auf dem Circuit de Catalunya eine Runde nach der anderen abspult und der Silberpfeil wie ein Uhrwerk läuft, stottert der Motor bei Ferrari auch in der zweiten Testwoche von Barcelona. Am Dienstag verlor Kimi Räikkönen wegen eines Getriebedefekts einmal mehr wichtige Streckenzeit, nachdem er bereits in der ersten Testwoche mehr Zeit als ihm lieb war an der Box verbringen musste.

Vettel, der am Mittwoch im Auto sitzt, macht sich aufgrund der Tatsache, dass Mercedes bislang doppelt so viele Kilometer wie die Scuderia abgespult hat, allerdings keine Sorgen. "Letzten Endes fährt jeder ein anderes Programm und wenn man sich dazu entschließt, jedes Mal statt vier oder fünf Runden acht oder zehn zu fahren, dann kommt man am Ende des Tages natürlich auf mehr Kilometer", spielte der Deutsche die silbernen Marathonläufe ein wenig herunter. "Aber unterm Strich macht es, je nachdem, was man vorhat, nicht den großen Unterschied."

Vettel hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, Foto: Sutton
Vettel hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, Foto: Sutton

Vettel von Mercedes nicht überrascht

Neben der guten Standfestigkeit bewies Mercedes am Dienstag in Person von Nico Rosberg auch, dass der F1 W07 Hybrid richtig schnell ist, und erzielte im Zuge einer Qualifying-Simulation prompt die überlegene Bestzeit. "Es ist kein Geheimnis, dass Mercedes stark ist. Wenn man es schaffen will, über den Winter einen solchen Vorsprung wegzubauen, muss man sich schon anstrengen", kommt das für Vettel keineswegs überraschend.

Dennoch erwartet der vierfache Weltmeister, dass Ferrari über kurz oder lang in der Lage sein wird, Mercedes herauszufordern. "Ich glaube, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben. Ob es genug ist, wird sich zeigen", betonte er. "Wenn nicht, sind wir drauf und dran im Laufe der Zeit die Lücke zu schließen."

Vettel kein Fan von Rätselraten

Eine Beurteilung des Kräfteverhältnisses zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei "Rätselraten", so Vettel, der sich erst nach ein paar Rennen ein klares Bild erwartet. "In der Vergangenheit hat man immer davon gesprochen, wer mit wie viel Benzin fährt, heute gibt es noch zehn andere Dinge, die einen Unterschied machen können, weil die Autos ein bisschen komplizierter geworden sind", erläuterte der Ferrari-Pilot, weshalb es so schwierig ist, die Performance der Konkurrenz einzuschätzen.

Nachsatz: "Auf eine Runde sind wir daher ein bisschen blind, aber das Gefühl ist gut und das ist im Moment das Wichtige."