Die ersten drei Sieger dieses Formel 1 Jahres rollten auf Michelin-Pneus über die Ziellinie. Doch schon beim Europaauftakt in Imola am kommenden Wochenende, möchten die Scuderia Ferrari und ihr Reifenpartner Bridgestone zurückschlagen.

Bridgestone: Auf der Jagd nach der Konkurrenzfähigkeit

Trotz der ernüchternden Pace der Überseerennen, sah Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa bei den ersten drei Rennen "einige interessante Ergebnisse", welche "für die Zuschauer großartig" und für Bridgestone "nicht ganz das, was wir uns erhofft hatten" gewesen sind.

Dennoch glaubt Yasukawa daran, dass das rote Paket "mit jedem Tag" stärker würde und noch ein "enormes Potenzial" darauf lauere entfaltet zu werden. "Wir erwarten an diesem Wochenende eine komplett konkurrenzfähige Performance unserer Reifen."

Hisao Suganuma, seines Zeichens Technischer Manager der Japaner, sieht dem Rennen in Imola ebenfalls "zuversichtlich" entgegen. "Ich freue mich auch darauf den neuen Minardi erstmals bei einem Rennen zu sehen, da sie bereits seit einiger Zeit kein neues Auto mehr hatten."

Michelin: Kampf gegen die Kerbs

Zu den traditionellen Stärken der Michelin-Pneus zählt laut den Franzosen das Federungs- und Dämpfungsverhalten, was die beim Überfahren der Kerbs mit hoher Geschwindigkeit die notwendige Stabilität verleihen soll. Und genau dieser Faktor ist, wie unter anderem Toyota in den letzten Jahren schmerzlich erfahren musste, in Imola entscheidend. Entsprechend widmeten sich die Michelin-Partner während der Testfahrten in den vergangenen beiden Wochen besonders dieser Problematik.

"Beim Reifenprogramm erzielten wir sehr viel versprechende Ergebnisse", bestätigte beispielsweise Christian Silk von Renault. Das schließt auch das Abriebverhalten der Pneus mit ein. Zwar setzt der Asphalt des Autodromo Enzo e Dino Ferrari den Reifen nicht allzu sehr zu, dafür fordert das Einbeziehen der Randsteine in die Ideallinie die Pneus überdurchschnittlich.

Zudem hält die Fahrbahn in Imola weitere Unannehmlichkeiten bereit: Zwar präsentiert sich der Asphalt durchweg eben, weist aber nach zahlreichen Ausbesserungsarbeiten unterschiedliche Qualitäten auf. Deswegen sind zum Beispiel einige Schikanen rutschiger als andere Passagen. Dies sorgt nicht nur bei feuchten Bedingungen für erschwerte Verhältnisse.

Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen beiden Grands Prix in Malaysia und in Bahrain liegen die für das kommende Wochenende zu erwartenden Temperaturen deutlich geringer, also etwa auf dem Niveau des Saisonauftakts in Melbourne. "Das erleichtert die Aufgabe natürlich zusätzlich", freut sich Michelin Motorsport-Direktor Pierre Dupasquier, der aber auch weiß, dass Bridgestone sich ebenfalls auf die kühleren Temperaturen freut. "Auch wenn bei den drei bisherigen Saisonläufen keinerlei Probleme mit der Leistungsfähigkeit unserer Reifen auftraten. Dennoch haben wir in den vergangenen Wochen hart gearbeitet, um unseren Vorteil zu wahren."