Der Automobilbranche droht nach dem VW-Abgasskandal der nächste Eklat. Im Fokus der Ermittler steht der französische Autobauer Renault, der jüngst das Formel-1-Team von Lotus übernahm und ab 2016 wieder werksseitig in der Königsklasse an den Start geht. Bei Durchsuchungen an drei Standorten von Renault wurden Computer beschlagnahmt.

Ein Gewerkschaftsvertreter teilte mit, dass aufgrund der durchsuchten Geschäftsbereiche ein Zusammenhang mit Stickoxid-Emissionen bestehen könnte. Im Klartext: Renault muss sich des Verdachts erwehren, bei Abgaswerten ebenfalls manipuliert zu haben. Der Konzern teilte mit, dass eine Untersuchungskommission bislang keine Software zur Manipulation der Emissionen gefunden habe.

Dennoch hatten die Berichte von der Razzia gravierende Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Nicht nur Renault musste Verluste hinnehmen, auch die Konkurrenten wurden in Mitleidenschaft gezogen. Bei Fiat Chrysler (FCA) hatte das jedoch noch einen anderen Grund. Zwei Autohändler in den USA haben laut Automotive News eine Klage gegen den Konzern eingereicht. FCA soll Händler bestochen haben, die Absatzzahlen zu fälschen. Der Konzern bezeichnete die Klage als unbegründet.