Sauber sieht sich mit einer Klage seines Ex-Piloten Adrian Sutil konfrontiert. Der Deutsche verlangt vom Schweizer Rennstall ausstehende Gehälter in Höhe von 3,5 Millionen Franken (3,2 Millionen Euro) aus der Saison 2014. Sutil verfügte auch für 2015 über einen aufrechten Vertrag, kam aber dennoch nicht zum Einsatz. Stattdessen setzte Sauber auf Felipe Nasr und Marcus Ericsson. Auch der Niederländer Giedo van der Garde kam trotz eines bestehenden Kontrakts nicht zum Zug, mit ihm konnte sich Sauber kurz vor Saisonstart jedoch außergerichtlich einigen.

Schwere Vorwürfe gegen Sutil

Wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA berichtet, hat das Zürcher Obergericht in einem Urteil vom 5. Januar Sutils Klage für rechtmäßig erklärt und die sogenannte Rechtsöffnung zugelassen. Sauber hatte die Zahlung abgelehnt und argumentiert, Sutil habe schlechte Leistungen erbracht - unter anderem weil er 2014 mit einer Strafe und Rückversetzung belegt worden war (Abdrängen von Grosjean in Bahrain, Anm.). Außerdem habe Sutil durch eine Fehlmanipulation den Motor abgewürgt und weisungswidrig das Fahrzeug verlassen.

Ein Bild aus glücklicheren Sauber-Zeiten, Foto: Sutton
Ein Bild aus glücklicheren Sauber-Zeiten, Foto: Sutton

Damit aber noch nicht genug, denn Sauber brachte gegen seinen ehemaligen Fahrer weitere Vorwürfe ins Spiel, um die millionenschwere Klage zu verhindern. So habe Sutil mündlich Sponsorengelder in Höhe von rund 40 Millionen Franken (36,5 Millionen Euro) zugesichert, diese Zusage aber nicht eingehalten. Darüber hinaus soll der Deutsche das Team im Rahmen einer Pressekonferenz bloßgestellt haben.

Gericht gibt Sutil Recht

All diese Argumente konnten das Zürcher Obergericht allerdings nicht dazu bewegen, die Rechtsöffnung zu verhindern - im Gegensatz zum Bezirksgericht Hinwil, das Sutil zuvor bemüht hatte. Während die geforderten 3,5 Millionen Franken erst verhandelt werden müssen, steht somit fest, dass Sauber dem Deutschen eine Prozessentschädigung von 10.000 Franken (9.100 Euro) zahlen muss.

Sutil bestritt für Sauber 19 Rennen, in denen er ohne Punkte blieb. Nach seinem unfreiwilligen Abschied heuerte er 2015 als Ersatzfahrer bei Williams an.