Die Zukunft der Formel 1 ist in See gestochen! Am 7. Dezember rückte die futuristische USS Zumwalt zum ersten Mal für eine Erprobungsfahrt aus. Der US Navy Zerstörer ist mit jeder Menge Hightech ausgestattet, darunter eine Tarnkappen-Technik, durch die er für feindliches Radar so gut wie nicht zu orten ist. Ebenfalls mit an Bord: MADMAT. Ein System, das seit dem Williams-Boxenfeuer in Barcelona 2012 auch in der Formel 1 diskutiert wird.

Die USS Zumwalt besitzt einen Hubschrauberlandeplatz, der einen Helikopter und bis zu drei Drohnen beheimaten kann. Wer sich jetzt fragt: Was haben Formel-1-Boxen und Helipads auf US-Zerstörern gemeinsam? Ganz klar: An beiden Orten wird betankt. Nun möchte niemand gerne ein offenes Feuer in seiner Garage oder auf seinem Hubschrauberlandeplatz haben. An dieser Stelle kommt MADMAT ins Spiel.

So funktioniert MADMAT

Das System unterbindet Rauchentwicklung wie hier in Barcelona, Foto: Sutton
Das System unterbindet Rauchentwicklung wie hier in Barcelona, Foto: Sutton

Das System wird auf dem Boden der Box oder des Landeplatzes installiert. Sobald es zu einem Feuer kommt, greifen gleich zwei Sicherheitsmechanismen: Die Rauchentwicklung wird unterbunden und das Feuer breitet sich so gut wie nicht aus. Wie die Entwickler gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigten, arbeiten sie gerade daran, die Wirkung noch zu verbessern. Bei Kerosin ist derzeit gar keine Flammenentwicklung zu sehen. Bei Benzin fällt diese derzeit extrem gering aus. Das Ziel ist es, auch bei F1-Sprit keinerlei Flammen mehr zu haben.

Feuerbekämpfung leicht gemacht: Aber was ist MADMAT eigentlich für ein Teufelszeug? Ganz einfach: Das System nimmt ausgelaufenes oder verspritztes Benzin auf und minimiert das Freiwerden von Dämpfen und damit das Risiko eines Feuers. Sollte dennoch ein Feuer entstehen, unterdrückt MADMAT dieses, indem es diesem den Sauerstoff entzieht und die Hitze ableitet.

Was bringt das System der Formel 1?

Mit MADMAT sollen solche Situationen verhindert werden, Foto: Sutton
Mit MADMAT sollen solche Situationen verhindert werden, Foto: Sutton

In der Formel 1 gibt es gleich mehrere Interessenten und Einsatzgebiete für das System. An erster Stelle stehen ganz klar die Teamboxen an den Rennstrecken. Entsprechend wurden die ersten Gespräche mit den Rennställen selbst geführt. Mittlerweile wird jedoch laut Informationen von Motorsport-Magazin.com darüber diskutiert, das System an die Rennstreckenbetreiber zu verkaufen. Diese könnten es dann auch für andere Rennserien und Veranstaltungen verwenden. Gleichzeitig würde verhindert, dass die Teams es rund um die Welt transportieren müssen, was wiederum Kosten sparen würde.

Auch die Benzinpartner der Teams befinden sich in Gesprächen, um möglicherweise neben den Lagerräumen in den Boxen auch direkt die Trucks und Transportmittel mit MADMAT auszustatten und damit Zwischenfälle auf dem Transport zu unterbinden. Die Umsetzung ist im Moment jedoch noch on hold, da die Entwicklerfirma von einem anderen Unternehmen übernommen wurde und erst noch Lizenzrechte geklärt werden müssen.

Vergleich F1-Boxenfeuer in Barcelona

Der Vergleich zeigt: Das Feuer ohne MADMAT besitzt eine starke Rauchentwicklung und schlägt viel höhere Flammen. Die Temperaturen schnellen bis auf 315 Grad Celsius in die Höhe. Mit MADMAT gibt es hingegen nahezu keine Rauchentwicklung, was die eigentliche Gefahr bei einem großen Feuer ist, da der menschliche Körper durch eine Rauchvergiftung außer Gefecht gesetzt werden kann. Mit dem System betragen die Temperaturen nur um die 90 Grad Celsius. Beide Vorteile helfen bei einer schnelleren und effektiveren Bekämpfung eines Feuers. Im Fall einer Formel-1-Box soll ein solches sogar komplett verhindert werden.

Was ist das eigentlich für ein komischer Zerstörer?

Die USS Zumwalt ist die erste ihrer Art. Der Zerstörer ist knapp 186 Meter lang, 25 Meter breit und erreicht 30 Knoten Spitzengeschwindigkeit. Mit einem F1-Boliden kann er es also nicht ganz aufnehmen. Wer sich fragt, woher der Name stammt: das Schiff wurde nach Admiral Elmo R. Zumwalt benannt, der vier Jahre lang im Vietnamkrieg diente. Kein Scherz: die USS Zumwalt wird von Kapitän James A. Kirk kommandiert.

Ursprünglich war die Produktion von bis zu 32 Zerstörern dieser Klasse geplant. Diese wurde jedoch aufgrund der immensen Produktionskosten von mehr als drei Milliarden US-Dollar pro Schiff auf nur drei Modelle reduziert. Da soll noch mal jemand sagen, die Entwicklung eines Formel-1-Autos sei unverhältnismäßig teuer!