Der Formel-1-Zirkus begibt sich zum letzten Mal in dieser Saison auf Reisen. Wie im vergangenen Jahr lautet das Ziel Abu Dhabi, der Spannungsbogen kann mit 2014 allerdings keineswegs mithalten. Wurde damals beim Rennen in die Dämmerung der WM-Titel zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg entschieden, ist diesmal die Luft ziemlich raus.
Hamilton steht bereits seit dem US GP in Austin als Weltmeister fest, und seit dem letzten Rennen in Brasilien ist auch klar, dass Sebastian Vettel Rosberg den zweiten Rang nicht mehr abspenstig machen kann. Worum geht es also noch? Um den Rennsieg, den sich wohl wieder die beiden Mercedes-Piloten untereinander ausmachen werden.
Rosberg hat nach zuletzt zwei Siegen das Momentum auf seiner Seite und stand zudem fünf Mal en suite auf der Pole Position. In Abu Dhabi will der Wahl-Monegasse den Hattrick perfekt machen und sich mit viel Selbstvertrauen in die Winterpause verabschieden. "Ich bin bereit für das Duell und hoffe, dass wir den Fans zum Saisonabschluss noch einmal eine großartige Show bieten können", so Rosberg. Hamilton freut sich seinerseits, dass er im Gegensatz zum Vorjahr völlig ohne Druck fahren kann. "Ich werde gut erholt sein und versuchen, die Saison positiv abzuschließen."
Finnen-Duell um Platz vier
Während die Reihenfolge der Top-3 unwiderruflich feststeht, gibt es dahinter noch ein brisantes Duell um den vierten Gesamtrang. Dieses liefern sich die finnischen Landsleute Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen, wobei der Williams-Pilot die Nase derzeit um einen Punkt vorn hat. In Austin und Mexiko krachte es zwischen den Nordmännern - kommt in Abu Dhabi zu einer dritten Auflage des Finnen-Crashs?
Auch in der Konstrukteurs-Wertung sind bereits nahezu alle Entscheidungen gefallen. Spannend ist es lediglich noch zwischen Lotus und Toro Rosso um Platz sechs sowie zwischen Sauber und McLaren um Rang acht. Zwischen den Teams liegen jeweils neun Punkte, die einige Millionen wert sind, da ein großer Teil der Preisgelder auf Basis des Endklassements ausgeschüttet wird.
Alle Augen auf Renault
Die wahre Spannung spielt sich jedoch außerhalb der Rennstrecke ab - mit Renault als Hauptakteur. Einerseits wird erwartet, dass der französische Automobilkonzern endlich die Übernahme von Lotus offiziell bestätigt, andererseits steht die Verkündung des Red-Bull-Motoren-Deals noch aus. An diesem hängt auch die Zukunft von Toro Rosso, das im nächsten Jahr mit 2015er-Ferrari-Motoren antreten will.
Abschied nehmen heißt es in Abu Dhabi womöglich vom Namen Force India, das Team könnte in der nächsten Saison unter der Bezeichnung Aston Martin Racing antreten. Eine Entscheidung ist diesbezüglich allerdings noch nicht gefallen. Zumindest 18 der 20 Piloten werden auch 2016 wieder am Start sein, lediglich hinter den Manor-Fahrern Will Stevens, Alexander Rossi und Roberto Merhi steht noch ein Fragezeichen, sie wurden als einzige noch nicht bestätigt.
Nach dem Rennen ist vor dem Test
Direkt in den Urlaub geht es für die Teams nach dem Grand Prix übrigens nicht. Pirelli bittet am Dienstag zu einem Reifenfest, bei dem die im nächsten Jahr eingeführte ultraweiche Mischung einer 12-stündigen Belastungsprobe unterzogen wird. Ob an dem Test viele Stammfahrer teilnehmen werden, bleibt allerdings abzuwarten.
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