Nach Australien war Malaysia ein weiteres erholsames Wochenende. Für einen Fotografen ist Sepang nach Melbourne eine Art frische Brise, da man hier nicht ständig durch enge Löcher im Zaun fotografieren muss.

Stattdessen machen wir unsere Bilder über die Reifenstapel hinweg. Zudem hat man genügend Freiraum um herumzulaufen. Die Organisatoren bereiteten die Strecke bestens vor und sorgten mit bunt gefärbten Kiesbetten sogar für schöne Bildhintergründe.

Man versucht immer die einzigartige Haupttribüne oder die Palmen als Hintergrund mit einzubauen, wobei man anmerken muss, dass die Tribünen bis zum Renntag ziemlich leer waren.

Eines der Probleme, welches die große Hitze mit sich bringt, ist die Tatsache, dass man die Fahrer nicht so oft zu sehen bekommt, da sie in ihren klimatisierten Motorhomes bleiben. Deshalb fühlt man sich fast wie ein Paparazzi, der Jagd auf Bilder macht!

Richtig amüsant war es hingegen, als Red Bull Neuling Vitantonio Liuzzi im Vorfeld des Wochenendes versuchte Fotograf zu spielen, die Kamera meines Bruders Keith an sich nahm und damit begann Fotos zu schießen. Er machte sogar einige nette Bilder, darunter eines während eines Interviews von DC. Der Bildausschnitt ist gut gewählt, aber man kann anhand seiner Kamerahaltung erkennen, dass es kein Profi gemacht hat!

Ich arbeitete am Renntag in der Boxengasse und es war seltsam die ganzen B·A·R-Jungs schon nach einer halben Stunde ihre Sachen zusammenpacken zu sehen. Aber nach ihren beiden Motorschäden in der dritten Runde gab es für sie nichts mehr zu tun als heim zu fahren.

Ich konnte ein gutes Bild von Jenson mit seiner Hand in einem Handtuch machen, was ich für sehr symbolisch halte! Auf der anderen Seite haben wir Red Bull Racing, die nach ihrem großartigen Debüt in Australien richtig munter waren und damit fortfuhren einen frischen Wind in die Formel 1 zu bringen.

Tatsächlich scheint es so, als ob sie Eddie Jordans Rolle als Fun-Team übernehmen möchten. Denn sie hatten eine beeindruckende Anzahl an VIPs und Models geladen.

Nachdem Pink beim Launch in Melbourne aufgetreten war, brachten sie in Malaysia Status Quo ins Fahrerlager und Rick Parfitt und Francis Rossi verbrachten das Wochenende als ihre Gäste, bevor sie nach dem Grand Prix einen siebenstündigen Auftritt anführten.

Die Startaufstellung war am Renntag auf alle Fälle überschwemmt und rund um die Red Bull Autos gab es jede Menge Aufruhr. Juan Pablo Montoya kam sogar zu meinem Bruder herüber und fragte, warum es so viel Aufregung um diese alten Kerle gebe?

Keith nannte ihm ein paar Songs: Kennst Du den? Nein, wie sieht es mit diesem aus? Aber JPM hatte keine Ahnung wovon er sprach. Eindeutig ein Generationenkonflikt!

Über das gesamte Wochenende hinweg beobachtete ich Bernie sehr genau und als wir in einer Gruppe da standen und uns unterhielten, kam Bernie zu uns rüber und einer der Journalisten scherzte: "Gibt es eine Chance auf ein Meeting morgen?"

Schnell wie ein Blitz antwortete Bernie: "Ich kann Dir sagen, ich weiß nicht ob ich hier sein werde. Ich sage dies noch nicht einmal meiner Frau!"

Am Sonntag war auch ein Großteil der malaysischen Königsfamilie zu Gast. Kurz bevor die Fahrer auf die Paraderunde gingen, stellten sie sich auf um dem Premierminister die Hand zu schütteln. Er hatte ein Gefolge von ungefähr 20 Sicherheitsleuten um sich herum. Sie rollten den roten Teppich für ihn aus und er kam aus dem Kontrollturm, lief über den Teppich und winkte in die Menge.

Als nächstes bog er scharf nach rechts ab, ignorierte das gesamte Willkommenskomitee der Fahrer und steuerte auf sein Rolls Royce Cabrio zu. Ich glaube, dass er keinerlei Ahnung hatte wer sie waren!

Coulthard drehte sich zu Michael Schumacher um und sagte etwas wie "Was zum Teufel geht hier vor sich?". Es war sehr lustig.

Bevor es weiter nach Bahrain geht, hatten wir nur für einen kurzen Boxenstopp in Towcester Zeit und dann geht es schon wieder weiter.