Für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist der Kampf um die WM-Krone in dieser Saison noch lange nicht entschieden. Mercedes als sicherer Anwärter auf den Sieg der Weltmeisterschaft, darauf möchte der Brite nicht wetten. Denn die Roten könnten das Feld noch von hinten aufrollen.

Silber oder Rot?

Lewis Hamilton oder Nico Rosberg. 202 gegen 181 Punkte. Fünf gegen drei Siege. Der teaminterne Kampf bei Mercedes um die WM-Krone ist nach zehn Rennen noch lange nicht entschieden. Ein Duell, ganz nach Ecclestones Geschmack. Sein Favorit? "Das ist sehr, sehr schwer zu sagen", will sich der 84-Jährige am Freitag in Belgien noch nicht festlegen.

Denn auch den Roten traut Ecclestone in dieser Saison noch einiges zu. "Sie sind der Geheimtipp", glaubt der Brite. Zwei Rennen konnte Sebastian Vettel bisher für sich entscheiden. In Malaysia und Ungarn fuhr er im Ferrari auf das Podium. 42 Punkte fehlen ihm aktuell auf Hamilton, 21 Zähler auf Rosberg. "Wenn sie noch mehr Rennen gewinnen würden, wäre es gut", hofft Ecclestone auf Spannung in der Meisterschaft bis zum letzten Lauf in Abu Dhabi.

Der Kampf um die WM-Krone ist trotz silberner Dominanz noch nicht entschieden, meint der F1-Boss, Foto: Sutton
Der Kampf um die WM-Krone ist trotz silberner Dominanz noch nicht entschieden, meint der F1-Boss, Foto: Sutton

Keine Krone für Racer Kimi

Spannend machte es auch die Scuderia mit der Verpflichtung von Kimi Räikkönen. Nach monatelangen Spekulationen verlängerte Ferrari am Mittwoch endlich den Vertrag mit dem Iceman um ein weiteres Jahr. Eine gute Entscheidung, findet Ecclestone. "Wir brauchen ihn dabei. Er ist ein Racer", so der F1-Boss.

Dass sich der Finne aber letztendlich die WM-Krone schnappt, glaubt Ecclestone nicht mehr. Der Finne ist zwar der letzte Ferrari-Weltmeister, ist aber mit Platz fünf und 76 Punkten zu weit weg von der Konkurrenz. "Er kann Rennen gewinnen, ob er aber die Meisterschaft gewinnen kann, weiß ich nicht", so seine Einschätzung.

Rennfahrer wie der Iceman tun dem Sport gut, findet der F1-Boss, Foto: Sutton
Rennfahrer wie der Iceman tun dem Sport gut, findet der F1-Boss, Foto: Sutton

McLaren muss dorthin zurück, wo sie mal waren

Sicher kein WM-Favorit ist in diesem Jahr McLaren. Zählte der britische Rennstall in der Vergangenheit zu den Top-Teams, kann das Team seit dem erneuten Zusammenschloss mit Honda zu Beginn der Saison nicht an die Erfolge von damals anschließen. Fernando Alonso steht mit fünf Ausfällen, einem Zähler in Großbritannien und glücklichen zehn Punkten in Ungarn auf Rang elf in der WM-Wertung, Kollege Jenson Button rangiert mit ebenfalls fünf Ausfällen und mageren sechs Punkten sogar nur auf Platz 17. Ungewohnte Positionen für die zwei ehemaligen Weltmeister.

Und eine Performance, die auch Ecclestones Herz bluten lässt. Er wünscht sich, dass der britische Rennstall schnell wieder zur alten Form findet. "Ich möchte Honda wieder loslegen sehen. Das ist es was wir brauchen", so der 84-Jährige. "McLaren muss dorthin zurück, wo sie mal waren."