Sergio Perez als Teamkollege von Sebastian Vettel? Klingt kurios, um ein Haar wäre der Mexikaner 2014 allerdings tatsächlich bei der Scuderia Ferrari gelandet. Perez stammt aus der Ferrari Driver Academy und zeigte 2012 in Diensten von Sauber auf, als er für den Schweizer Privatrennstall drei Mal auf das Podium fuhr. In der folgenden Saison wechselte er zu McLaren, wo es jedoch ganz und gar nicht nach Wunsch lief, was den Abschied nach nur einem Jahr und den Wechsel zu Force India, für das er auch heute startet, nach sich zog.

"Zu diesem Zeitpunkt sagte mir Stefano [Domenicali, Ferrari-Teamchef], dass ich noch ein Jahr bei Sauber bleiben müsse und dann zu Ferrari gehen könne", erinnerte sich Perez im Vorfeld des Belgien GP an die Saison 2012. "Aber dann kam die Gelegenheit mit McLaren." Dadurch war die Chance auf das Ferrari-Cockpit dahin und die Scuderia engagierte Kimi Räikkönen von Lotus als Nachfolger von Felipe Massa, der seinen Vertrag in Maranello nun um eine weitere Saison verlängert hat.

"Kimis Saison war bisher eher ein Auf und Ab, aber es war keine Überraschung, das gestern zu lesen", kommentierte Perez die Weiterverpflichtung des Finnen. Aufgegeben hat er den Traum vom Cockpit in Rot allerdings noch nicht. "Nein, gar nicht", betonte der 25-Jährige. "Die Beziehung zu ihnen ist immer noch gut. In der Vergangenheit war ich sehr knapp an einem Engagement bei ihnen dran und in der Formel 1 weiß man nie, was passiert."

Perez im Duell mit Kimi Räikkönen beim Kanada GP 2014, Foto: Sutton
Perez im Duell mit Kimi Räikkönen beim Kanada GP 2014, Foto: Sutton

Reputation bei McLaren beschädigt

Bei McLaren wurde Perez nicht glücklich, Foto: Sutton
Bei McLaren wurde Perez nicht glücklich, Foto: Sutton

Obwohl sich Perez bei McLaren nicht auszeichnen konnte, schenkte ihm Force-India-Teamchef Vijay Mallya das Vertrauen, welches der Mexikaner im Vorjahr mit Platz drei in Bahrain prompt zurückzahlen sollte. Zudem kommen dem finanziell nicht auf Rosen gebetteten Team die reichhaltigen Sponsorengelder aus Mittelamerika gelegen. Dass Perez einst zu McLaren ging und damit die Chance auf das Ferrari-Cockpit verstreichen ließ, bereut er retrospektiv nicht.

"Damals hat McLaren viel gewonnen und war das Team, bei dem man sein wollte", erinnerte er sich an die deutlich erfolgreicheren Zeiten des Rennstalls aus Woking. "Es stellte sich aber als das nicht richtige Team heraus. Rückblickend hat es ein bisschen meiner Reputation geschadet, denn das ist der Fall, wenn große Teams dich nach nur einem Jahr loswerden", gab Perez zu, fügte aber sogleich an: "Mit meinen Resultaten im letzten Jahr und wenn ich in diesem Jahr starke Ergebnisse erzielen kann, warum sollte dann nicht noch einmal die Gelegenheit kommen, zu einem Top-Team zu gehen?"