In der letzten Woche sagte Ralf Schumacher noch selbst, dass der WM-Zug für Ferrari bereits jetzt "abgefahren" wäre und es nahezu an "Arroganz" gegrenzt habe, mit dem alten Auto anzutreten. Nachdem die allgemeine Medienschelte über seinen Bruder und dessen Team hereingebrochen war, gab der Toyota-Pilot jetzt allerdings zu, dass dies "schon heftig" sei.

Dabei muss sich der siebenfache Champion sogar anhören, dass er im Urlaub in Dubai weilen würde, während die Ingenieure in der Fabrik Überstunden schieben um die beiden F2005 fertig zu bekommen. Was die große deutsche Tageszeitung mit den vier Buchstaben bei diesen Vorwürfen nicht berücksichtigte: Gestern absolvierte der Weltmeister den Shakedown der beiden neuen Boliden für Bahrain in Fiorano und spulte zudem Reifentests mit einem F2004 M ab.

Dennoch sagt Ralf in einem weiteren Bild-Interview: "Ferrari, Michaels Arbeitgeber, hat schlecht gearbeitet in den letzten Monaten. Daran gibt es nichts zu rütteln. Daher muss Ferrari jetzt auch die Kritik vertragen können. Nur: Michael selbst kann als Fahrer denkbar wenig für die Situation. Deswegen tut er mir auch ein bisschen leid. Er ist der Falsche, was Vorwürfe angeht."

Entsprechend glaubt der jüngere Schumacher-Bruder, dass Michael jetzt "nichts lieber tun würde, als so schnell es geht mit einem Sieg zurückzuschlagen".

Das vorgezogene Debüt des F2005 ist für Ralf deshalb nur allzu verständlich. "So wie Ferrari in den ersten beiden Rennen vorgeführt wurde, mussten sie handeln. Aber ein Allheilmittel wird das neue Auto bestimmt nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ferrari noch den Titel holt. Renault ist dieses Jahr mehr als nur ein starker Gegner."