"Bei Jacques Villeneuve läuft ja einmal gar nichts." So lautet das vernichtende Fazit von motorsport-magazin.com-Experte Sven Heidfeld über die enttäuschenden Leistungen des Ex-Weltmeisters bei den ersten beiden Saisonrennen.

Der Manager des Neu-Sauber-Piloten zeigt sich ob des schlechten Abschneidens aber nur wenig besorgt. "Es ist ganz einfach: Als Jacques zum ersten Mal in einem GP-Auto Platz nahm, war er nach zehn Runden schneller als David Coulthard", so Craig Pollock. "Wenn man diese Fähigkeit besitzt, dann ist man schnell - jedenfalls so lange man Vertrauen in sein Auto hat."

Und genau jenes soll JV derzeit noch fehlen. "Momentan ist dieses hundertprozentige Vertrauen nicht gegeben, da Jacques sich mit dem Setup nicht wohl fühlt. Ihm fehlen Testkilometer und er kann nur 85% seiner Leistungsfähigkeit zeigen. Also müssen sowohl der Fahrer als auch das Team einen Weg finden zu 100% zu finden."

Wenn es nach den Gerüchten der britischen Medien geht, dann sucht Sauber diesen Weg aber andernorts als der Franko-Kanadier: Nämlich bei möglichen Ersatzkandidaten wie Anthony Davidson. Zudem ist Sven Heidfeld von der Schlüssigkeit der Villeneuve-Argumentation nicht überzeugt: "Die Ausreden, dass er mit den Bremsen nicht zu Recht komme oder das Team in der Winterpause nicht genügend getestet habe, lasse ich nicht gelten", so Heidfeld in seiner neusten motorsport-magazin.com-Kolumne. "Schließlich war Villeneuve einmal Weltmeister und obwohl er zuletzt eine lange Pause drin hatte, muss es für ihn einfach reichen bessere Resultate einzufahren - zumindest im Vergleich mit dem Teamkollegen."

Craig Pollock weiß dies auch: "Jacques weiß, dass Sauber ein gutes Team ist und er hat eine große Erfahrung mit Grand Prix Autos, aber das Vertrauen ist noch nicht da." Normalerweise müsste man dann aber von einem Piloten mit solcher Grand Prix Erfahrung und mehreren GP-Siegen erwarten können, dass er den jungen Brasilianer Felipe Massa im Griff hat oder zumindest weniger als eine Sekunde hinter ihm liegt.

Im Hinblick auf die Davidson-Gerüchte dementierte Pollock derweil vehement, dass es eine "Leistungsklausel" in Jacques' Vertrag geben würde. "Als sein Manager hätte ich so etwas niemals akzeptiert."