Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Toro-Rosso-Pilot Max Verstappen haben sich dafür ausgesprochen, den Fahrern in der Formel 1 wieder mehr Verantwortung und mehr Können abzuverlangen. Es sei zu viel Technik im Spiel, sagen beide.
Horner forderte beim Goodwood Festival of Speed, dass das Fahren wieder schwieriger werden müsse. Der Engländer möchte unter anderem weniger Regeln, die die Fähigkeiten der Piloten beschneiden. Besonders die Strafversetzungen in der Startaufstellung sind ihm ein Dorn im Auge. Es könne nicht sein, dass man bis 22:00 Uhr am Abend rechnen müsse, um festzustellen, wer wo steht. Beim letzten Rennen in Österreich waren beide Red-Bull-Piloten wegen der Nutzung einer neuen Antriebseinheit zurückversetzt worden.
Die Motoren selbst sind Horners zweiter Kritikpunkt. "Das ist tolle Ingenieurskunst, aber sie sind zu komfortabel und zu einfach zu fahren. Wir müssen den Piloten mehr Variationsmöglichkeiten geben", so der 41-Jährige.
Im Zweikampf mit Mercedes sieht er sein Team derzeit noch deutlich im Rückstand. "Es wird mehr als eine Saison dauern, um den Vorsprung aufzuholen. Sie sind momentan allen anderen zwölf Monate voraus", so Horner.
In Sachen Verantwortung für die Fahrer pflichtet Max Verstappen dem Red-Bull-Teamchef bei. Der derzeit jüngste Pilot der Königsklasse sagte in einem Doppel-Interview der offiziellen F1-Webseite mit Bernie Ecclestone und ihm, dass die Rennserie derzeit zu technisch sei.
Verstappen verlässt sich lieber auf sein Gefühl
"Ich sage meinem Renningenieur öfter, er soll mich nicht mit Informationen überfrachten. Wir erhalten zu viel davon im Cockpit. Manchmal schalte ich einfach mein Display im Auto aus. Ich verlasse mich lieber auf mein Gefühl", berichtet Verstappen gewohnt selbstbewusst. Momentan bestehe ein Formel-1-Rennen nur zu 20 Prozent aus Racing, dafür aber zu 80 Prozent aus der Überwachung der Technik.
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