Will Stevens war nach dem Kanada GP sauer. Nicht etwa, weil er nur den 17. Platz belegte, das ist Alltag für den Manor-Piloten, sondern ob des Verhaltens von Romain Grosjean. Der Lotus-Fahrer hatte Stevens im Zuge eines Überrundungsmanövers am Frontflügel berührt und diesen beschädigt, da er bei der Anfahrt zur letzten Schikane zu früh wieder auf die Ideallinie zog, wodurch es dadurch zur Kollision kam.

"Wenn man in Bremszonen auf diese Art und Weise geschnitten wird, wird es noch öfter zu solchen Unfällen kommen", sagte Stevens. "Ich verstehe blaue Flaggen und wir müssen die Leute vorbeilassen, aber ich denke, ich bin diesbezüglich immer fair. Im Gegenzug wäre es nett, wenn auch sie uns respektieren könnten und uns in der Kurve zumindest eine Wagenbreite Platz lassen würden", kritisierte er das Verhalten der anderen Piloten, die in zumeist deutlich schnelleren Autos sitzen.

Stevens weiter: "Andernfalls ruiniert es ihr Rennen, weil sie einen Schaden davontragen, und es zerstört auch unser Rennen." Grosjean bekam von den Stewards für den Zwischenfall eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt, was Stevens in seiner Meinung bestätigte. "Ich konnte absolut nirgendwo hin, abgesehen vom Gras, aber ich glaube, das sind nicht die Regeln", klagte er.

Grosjean war beim Überrunden zu forsch und wurde bestraft, Foto: Sutton
Grosjean war beim Überrunden zu forsch und wurde bestraft, Foto: Sutton

Grosjean nimmt Schuld auf sich

Zu einer Aussprache mit dem Franzosen kam es unmittelbar nach dem Rennen nicht. "Wenn er zu mir kommen will, um zu reden, kann er das tun, aber ich denke, es ist ziemlich klar, was das Problem ist", meinte Stevens. "Es wäre gut, könnten wir die Sache aussprechen, weil die Situation für mich sehr klar ist."

Grosjean, der wie Stevens nach der Kollision ebenfalls stoppen musste und schlussendlich Zehnter wurde, nahm die Schuld für den Crash auf sich. "Er hätte vielleicht deutlicher machen können, dass er mich vorbeilässt, aber es war mein Fehler, dass ich zu weit nach links gekommen bin", erklärte der Lotus-Pilot. "Ich dachte, ich wäre vorbei und habe mich auf die Schikane konzentriert. Es ist mein Fehler und ich werde daraus lernen."