Bereits als im Mai von der Strategy Group der Plan veröffentlicht wurde, ab 2017 wieder Tankstopps in der Formel 1 einzuführen, gab es zahlreiche kritische Stimmen. Nach einem Meeting der Teams in Montreal steht nun fest, dass das Vorhaben nicht in die Tat umgesetzt wird, da es keine Argumente gibt, die dafür sprechen würden.

Nach einer eingehenden Analyse teilten die Teamchefs FIA-Renndirektor Charlie Whiting ihre Bedenken über die Wiedereinführung des Nachtankens mit. Die Rennställe vertreten die Ansicht, dass die Maßnahme nicht wie erwünscht dazu führen würde, die Spannung in der Formel 1 zu erhöhen, vielmehr wäre aufgrund der zu erwartenden Taktikspielchen an der Box das Gegenteil der Fall und die Anzahl der Überholmanöver würde sinken.

Die Tank-Infrastruktur ist teuer, Foto: Sutton
Die Tank-Infrastruktur ist teuer, Foto: Sutton

Als weiteres Argument gegen das Nachtanken führten die Teams die Kosten an, die durch die zusätzliche benötigte Infrastruktur in die Höhe schnellen würden. Dabei hat es sich die Formel 1 angesichts der finanziellen Probleme, in denen viele kleinere Teams stecken, auf die Fahnen geschrieben, künftig sparsamer zu wirtschaften.

Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner hatte bereits unmittelbar nach dem Vorstoß der Strategy Group Bedenken angemeldet. "Bei vier Equipments pro Team ist man schon eine ordentliche Stange Geld los. Dann muss man das Ganze auch noch um die Welt fliegen. Dazu braucht man wahrscheinlich mindestens vier Leute mehr, die an die Rennstrecke fliegen müssen und so weiter. Dazu ist ein Problem nicht behoben: Es ist unsicher", so der Ex-Pilot.

Sechs Sekunden schneller

Whiting wird nun der Strategy Group über den Inhalt des Meetings Bericht erstatten, angesichts der Tatsache, dass jedoch alle Teams gegen die Wiedereinführung der Tankstopps stimmten, kann die Idee als vom Tisch bezeichnet werden. Weiterhin Thema sind hingegen die anderen im Mai veranschlagten Maßnahmen, um die Formel 1 ab 2017 um rund sechs Sekunden schneller sowie attraktiver zu machen: Neue Aerodynamik, breitere Reifen, weniger Gewicht und höhere Drehzahlen.