Fabio Leimer hat wieder mal einen Job in der Formel 1 gefunden. Der Schweizer übernimmt ab sofort offiziell den Job des Ersatzfahrers bei Manor. Der GP2-Champion von 2013 reist mit dem Team zu einigen Rennen und soll auch das eine oder andere Freie Training bestreiten. Zudem unterstützt er die beiden Einsatzpiloten Roberto Merhi und Will Stevens während der Rennwochenenden. Sollte einer der beiden gesetzten Fahrer ausfallen, würde Leimer in die Bresche springen.

"Ich bin vor allem gespannt darauf, das Auto in einigen Trainings zu fahren", sagte Leimer zu seiner Verpflichtung. "Ich freue mich aber auch darauf, viel Zeit mit dem Team an der Strecke zu verbringen. Das ist ein riesengroßer Schritt für mich. Ich kann es kaum erwarten anzufangen und dem Team hoffentlich das in mich gesetzte Vertrauen zurückzuzahlen."

2013 gewann Leimer mit Racing Engineering die GP2, Foto: GP2 Series
2013 gewann Leimer mit Racing Engineering die GP2, Foto: GP2 Series

Am Ende mit leeren Händen

Kurz vor dem Beginn der diesjährigen Saison stand Leimer bereits als potenzieller Stammfahrer des ehemaligen Pleite-Teams zur Debatte, sollte auch in der japanischen Super Formula unterkommen - am Ende stand er komplett mit leeren Händen da. Mit dem Manor-Deal bewegt sich der Schweizer nun immerhin wieder im Fahrerlager der Formel 1, wo er vor einigen Jahren für Sauber hatte testen dürfen.

Teamchef John Booth über die Verpflichtung des 26-Jährigen: "Wir behalten die Fahrer in den Nachwuchsserien immer im Auge sowie ihr Potenzial, den Schritt in die Formel 1 zu schaffen. Wir haben Fabio schon seit ein paar Jahren auf dem Radar. Wir freuen uns nun, ihm die Möglichkeit zu bieten, sich weiterzuentwickeln. Er ist ein sehr talentierter Fahrer und verdient diese Gelegenheit."

Zuletzt fuhr Leimer mit Rebellion in der WEC, Foto: Adrenal Media
Zuletzt fuhr Leimer mit Rebellion in der WEC, Foto: Adrenal Media

Leimer und der Traum Formel 1

Leimer und die Formel 1 - das ist ein langes Kapitel. Schon vor mehreren Jahren hatte er - damals noch in der GP2 - von einem Job in der Königsklasse geträumt. Seine besten Chancen sah er 2013 nach dem Gewinn der GP2-Meisterschaft, doch fehlende Sponsoren und offenbar nicht wenige leere Versprechungen warfen ihn immer wieder zurück. Im vergangenen Jahr suchte er sein Glück in der WEC, probierte es auch kurzzeitig mit der Formel E. Eine lange Verweildauer hatte Leimer jedoch nie.

Im vergangenen Jahr durfte er noch einmal ansatzweise Formel-1-Luft schnuppern. Für Reifenlieferant Pirelli kletterte er in einen älteren Lotus-Boliden und drehte einige Runden in Paul Ricard. "Ich will in die Formel 1, aber mir ist klar, dass ich 25 Jahre alt bin und wenn es passieren soll, dann muss es bald passieren", sagte Leimer nach dem Test vor ziemlich genau einem Jahr. Jetzt hat er es geschafft - unklar jedoch, wie viele Präsentationschancen er wirklich bei Manor erhält.