Wie viele ganz Große begannen auch Michael und Ralf Schumacher ihre Motorsport-Karrieren im Kart. Der Rekordweltmeister drehte bereits im zarten Alter von vier Jahren die ersten Runden auf der Kartbahn in Manheim, einem Stadtteil Kerpens. Aus Ermangelung an alternativen Standorten soll die Strecke nun, gut 40 Jahre später, dicht machen. Der Energiekonzern RWE plant nämlich, auf dem Gelände ein Braunkohlebergwerk zu errichten.

RWE hat der Kartbahn eine Deadline bis 2017 gesetzt, um einen Ersatz zu finden. Wie Kartclub-Präsident Gerhard Noack nun bestätigte, habe der Energieriese sich zu einem Kompromiss bereit erklärt. "Ich habe die Zusicherung von RWE, dass wir bis 2020 hier bleiben können", sagte Noack gegenüber dem Kölner Express. "Dadurch haben wir mehr Zeit, einen neuen Standort zu finden, der allen Vorgaben gerecht wird. Und wir haben die Sicherheit, den Trainings- und Rennbetrieb zu gewährleisten."

Sämtliche aussichtsreiche Alternativen kamen nicht in Frage. Einmal legten Anwohner ihr Veto ein, die Lärmbelästigung befürchteten. Zwei weitere Optionen lehnten die Kerpener Politiker ab. Nun liegt alle Hoffnung auf einer ehemaligen Kiesgrube der Firma Nowotnik unweit von Blatzheim, einem weiteren Stadtteil von Kerpen.

Noack gibt sich kämpferisch: "Für das Nowotnik-Gelände wird noch einmal ein Schallgutachten erstellt. Und auch bei uns auf dem Erftlandring gibt es beim ADAC [Kart] Masters im August noch einmal eine Emissionsmessung." Eine Lärmbelästigung erwartet der Kartclub-Präsident hingegen nicht. "Durch die Vegetation ist die Lärmbelästigung bei uns weniger geworden und bei Nowotnik wird gerade erst wieder renaturiert." Bei so einer zukunftsweisenden Entscheidung will Noack aber nichts anbrennen lassen.