In einem eher ereignislosen Großen Preis von Spanien sorgte Lotus mehrfach für heitere Abwechslung, sie es durch eine teaminterne Kollision, einen zerfledderten Heckflügel oder auch einen sehr missglückten Boxenstopp. Während Pastor Maldonado das Pech diese Saison weiter treu bleibt, holte Romain Grosjean trotz eines fehlenden Gangs als Achter immerhin vier Punkte. Lotus blieb klar unter seinen Möglichkeiten und es wird Aufholbedarf bestehen, doch zumindest hatte die Enstone-Truppe einige Lacher auf ihrer Seite.

Die schwarzen Renner gingen aus der sechsten Startreihe ins Rennen und fuhren daher dicht beisammen - mit folgenschweren Konsequenzen. Beim Angriff auf Carlos Sainz Jr. rutschte Grosjean in der ersten Schikane geradeaus und kam genau auf Maldonados Höhe wieder auf die Strecke zurück. Es kam zur Berührung, in deren Folge der Heckflügel des Venezolaners beschädigt wurde. Ein zusätzlicher Reparaturstopp warf Maldonado weit zurück; der skurrile Anblick des E23 ohne rechte Heckflügelendplatte zog einige belustigende Blicke auf sich.

Damit war Maldonados Rennen natürlich dahin, das Pech bleibt ihm weiter treu. "Pastor sah bis zu dem Vorfall wirklich schnell aus", lobt Nick Chester, der Technische Direktor des Lotus-Teams, seinen Fahrer. Dieser fügt hinzu: "Wir hatten zu Beginn ein ganz gutes Rennen und unsere Strategie hat auch funktioniert. Nach dem zusätzlichen Stopp war mein Rennen aber komplett dahin." Maldonado fuhr noch weiter, kämpfte mit seinem skurrilen Gefährt gegen die McLaren, stellte den Wagen aber nach 45 Runden ab. So bleibt er weiter punktelos, nimmt aber das Positive mit: "Wir haben in jedem Rennen das Potenzial des Autos gezeigt. Ein gutes Resultat ist nur eine Frage der Zeit; ich freue mich auf Monaco."

Grosjean ohne vierten Gang zu vier Punkten

Romain Grosjean hatte seinerseits einen Lacher auf seiner Seite, als er bei seinem zweiten Boxenstopp vollkommen über seine Pitbox hinausschoss und seinen Wagenheber samt Mechaniker umfuhr, der daraufhin erst einmal an einer höchst unangenehmen Stelle Kühlung brauchte (der Mechaniker, nicht der Wagenheber). Anders als bei Alonso war es hier ein Fahrfehler des Franzosen. "Ich bin heilfroh, dass sich niemand dabei böse verletzt hat", gibt der 29-Jährige zu Protokoll. "Die Hinterreifen waren massiv verschlissen und ich konnte nicht mehr richtig bremsen. Ich glaube, ich bin denen jetzt ein paar Bier schuldig!"

Vize-Teamchef Federico Gastaldi macht einen weiteren Faktor aus: "Unsere Pitbox war sehr rutschig, was dazu beigetragen hat. Unsere Leute aus der Boxenmannschaft sind die wahren Helden heute. Obwohl sich drei Mann leicht verletzten, standen sie für den nächsten Stopp schon wieder parat. Das unterstreicht unsere Mentalität in Enstone, niemals aufzugeben." Der missglückte Stopp trug nur wenig dazu bei, dass Grosjean den siebten Platz an Daniel Ricciardo verlor.

Der Hauptgrund dafür lag nämlich an anderer Stelle, wie Grosjean aufzeigt: "Während des Rennens habe ich den vierten Gang verloren, was das Rennen zu einer echten Herausforderung gemacht hat. Es war hart da draußen, aber es ist gut, zum dritten Mal in Folge in den Punkten anzukommen. Auf das Erreichte können wir wirklich stolz sein." Und wer die Zeche für die Feier zahlen wird, hat Lotus auch bereits geklärt.