Mit zahlreichen neuen Teilen ausgestattet, nahm Sebastian Vettel den Trainingsfreitag in Barcelona unter die Räder. Am Ende stand der zweite Platz zwischen den Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg zu Buche. Vettel fehlten vier Zehntel auf Hamiltons Bestzeit, womit er nicht unzufrieden war, aber noch Luft nach oben ortete.

"Sie sind zweifellos schnell. Immer wenn sie heute rausgingen, waren sie signifikant schneller als alle anderen", meinte der Heppenheimer mit Blickrichtung der Silberpfeile. "Hoffentlich können wir morgen und vor allem am Sonntag näher an sie rankommen. Ich habe die Longruns noch nicht gesehen, aber der Abstand ist noch immer da, das sind die schlechten Neuigkeiten für uns."

Zu harte Reifen

Zu schaffen machten Vettel vor allem die kniffligen Streckenverhältnisse auf dem Circuit de Catalunya. "Es ist nicht besonders schön zu fahren, wenn man viel rutscht und mit dem Auto ständig kämpft", spielte er auf die zahlreichen Quersteher an, die der Trainingsfreitag zu bieten hatte. "So ging es aber allen heute", hielt Vettel fest. "Ich glaube, die Strecke war heute bedeutend langsamer als noch immer Winter, aber das haben wir über die Jahre auch öfter gesehen."

Warum so wenig Grip vorhanden war, lag für Vettel auf der Hand. "Es sind die Bedingungen und vor allem die Reifen, die sind einfach ein bisschen hart für das Wochenende hier", übte er Kritik an Pirellis Entscheidung, die beiden härtesten im Sortiment vertretenen Mischungen nach Barcelona zu liefern. "Wenn man viel rutscht, fühlt sich das nie toll an", lamentierte der 27-Jährige. "Wir würden natürlich alle gerne schneller fahren und weniger rutschen."

Updates lassen sich gut an

Vettel will Mercedes ins Visier nehmen, Foto: Sutton
Vettel will Mercedes ins Visier nehmen, Foto: Sutton

Vettels Arbeitsgerät, der Ferrari SF15-T, präsentierte sich beim Europaauftakt rundumerneuert, doch wie groß die Auswirkungen der Updates wirklich sind, vermochte der Heppenheimer nach 180 Trainingsminuten noch nicht so recht einzuschätzen.

"Schwer zu sagen, weil man natürlich nicht 1:1 gegeneinander fährt. In Bahrain herrschten ganz andere Bedingungen", erinnerte an das letzte Rennen vor drei Wochen. Allerdings seien die neuen Teile jedenfalls ein Schritt nach vorne. "Es hat sich alles bestätigt, was wir erwartet haben - das lässt sich erstmal gut an."

Für das Qualifying ist Vettel zuversichtlich, noch den einen oder anderen Zeitspan finden zu können, um näher an Hamilton heranzurücken beziehungsweise Rosberg Paroli zu bieten. "Es war kein einfacher Tag, aber ich denke wir können uns für morgen steigern", zog er einen Strich unter den Auftakt des Rennwochenendes.