Daniel Ricciardo sorgte in Bahrain für einen Knalleffekt zum Ende des ersten Saisonteils. Mit qualmendem Motor rettete er sich auf Rang sechs ins Ziel. Den Europa-Auftakt nimmt der Australier nach dem erneuten Motorschaden nun mit der vierten und damit letzten erlaubten Power Unit in Angriff. Um Strafen für den Einsatz weiterer Motoren so lange wie möglich zu entgehen, müssen Red Bull und Renault strategisch vorgehen.

Laut Ricciardo sieht der Plan vor, den vierten Motor in Barcelona und Monaco einzusetzen und dann das weitere Programm abzuschätzen. "Hoffentlich können wir die nächsten Rennen schaffen, aber wir müssen im Moment kurzfristig denken. Hier und Monaco haben für uns Priorität", betonte er. "Es wurden definitiv ein paar Erkenntnisse aus Bahrain gezogen und Schritte eingeleitet, damit das nicht noch einmal passiert. Sie [Renault] sind zuversichtlich, dass sie die Kilometerleistung deutlich steigern konnten, daher sieht es so aus, als gäbe es bei der Zuverlässigkeit einige Ergebnisse."

Ganz ohne Abstriche wird sich der Plan nicht umsetzen lassen, dessen ist sich Ricciardo bewusst. "Für den Augenblick läuft die Performance-Seite wegen der Zuverlässigkeitsprobleme vielleicht nicht auf voller Kraft", sagte er. "Was wir dieses Wochenende vor allem auf die Reihe bekommen wollen, ist die Zuverlässigkeit. Mit dem vierten Motor wollen wir so weit kommen wie möglich. Sagen wir mal, dass wir die zusätzliche halbe Zehntel Performance beiseitelassen müssen, bis wir uns zu 100 Prozent sicher sind, was mit der Zuverlässigkeit passiert."

Das soll aber nicht heißen, dass Red Bull in Barcelona nur im Schongang unterwegs sein wird. Im Training werde das Team aber die Runs mit hoher Leistung minimieren und auch insgesamt weniger fahren. "Aber im Qualifying und Rennen werden wir das maximal Mögliche nutzen. Wenn etwas passiert, dann ist das ein Risiko, das wir eingehen müssen, denn wir können es uns nicht leisten, da Kompromisse einzugehen. Das ist sicher."

Zuversichtlich stimmten Ricciardo die Updates, die Red Bull an den Circuit de Catalunya bringt. "Ich will nicht zu aufgeregt sein, aber ich denke, dieses Wochenende hat das Potential, uns wirklich wieder in den Kampf zu bringen, zumindest mit Williams, und uns näher an Ferrari heranzubringen", sagte Ricciardo. Zumindest auf dem Papier sehe es so aus, als würden die Aero-Updates das Team wieder näher an die Konkurrenz heranrücken lassen. Es sollte der größte Schritt seit dem Saisonstart in Melbourne sein, meinte er. "Ich habe ein positives Gefühl."