In der vergangenen Saison war Daniel Juncadella noch Ersatzmann bei Force India, absolvierte ein paar Einsätze in Freitagstrainings und war damit relativ nah dran an der Formel 1. In diesem Jahr allerdings ist der Spanier nicht mehr Teil des Teams. Stattdessen konzentriert er sich voll und ganz auf seine Tätigkeit in der DTM.

Besonders die finanzielle Situation belastete das Team lange Zeit. Juncadella hat dazu eine eigene Meinung. "Ich kritisiere niemanden, aber ich habe es ein bisschen kommen sehen", sagte er der spanischen Zeitung El Confidencial. Dementsprechend ist er auch nicht unglücklich darüber, nicht mehr Teil des Teams zu sein. "Force India ist ein kleines Team, in dem Finanzen immer eine Rolle spielen. Aber wenn ich in diesem Jahr die Wahl gehabt hätte, hätte ich mich für ein anderes Team entschieden", erklärte Juncadella.

Seine Rolle als Testfahrer sei für ihn fast unnötig gewesen. Aufgrund der Testbeschränkungen würde solch ein Posten keinen Sinn machen. "Am Anfang waren die Erfahrungen wirklich gut. Aber dann begann es sich immer zu wiederholen", beschrieb er. "Daher habe ich mich entschieden zu kündigen." Ein wenig frustriert ist Juncadella dennoch, zumindest tritt er leicht gegen sein altes Team nach. "Ich habe intern nicht viel mitbekommen. Aber manchmal bekommst du mit, dass sie mit dem, was sie dir gesagt haben, spielen", so der 23-Jährige. Unter anderem seien ihm mehr Einsätze versprochen worden.

Nun fühlt Juncadella mit seinem Landsmann Roberto Merhi mit, der bei Manor Marussia regelmäßig den letzten Platz einnimmt. Juncadella erklärte, dass daran auch das Auto Schuld trage. Denn Merhis Teamkollege Will Stevens hätte besseres Material zur Verfügung. "Er ist ein wenig frustriert", so Juncadella über Merhi, "denn er beklagt, dass ein Auto nicht denselben Topspeed hat, wie das andere. Und es ist sehr schwierig, wenn du mit einem Auto kämpfst, das nicht dem deines Teamkollegen entspricht", nimmt Juncadella seinen Landsmann in Schutz. Er hofft, dass der Manor-Pilot bald mit gleichen Waffen kämpfen kann, denn "er ist besser als sein Teamkollege", meint Juncadella.