Die Formel 1 kehrt nach Barcelona zurück, wo vor Beginn der Saison bereits zwei Testfahrten stattfanden. Diesmal wird es jedoch erheblich wärmer sein als bei den Tests, ein Parameter, der die Anforderungen an die Reifen steigert. Aufgrund der schnellen Kurven, in denen extrem viel Energie durch die Reifen geleitet wird, sowie des rauesten Asphalts in der gesamten Saison, hat Pirelli mit den Hard- und Medium-Pneus die beiden härtesten Mischungen für den Europaauftakt gewählt.

"Auch aufgrund der beiden Tests vor dem Saisonbeginn wissen wir, dass die Strecke in Barcelona die Reifen wieder einer besonderen Belastungsprobe aussetzen wird", sagt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery. "Im vergangenen Jahr sahen wir auf diesem Kurs infolge der durch die Änderung des Reglements gestiegenen Traktion und des stärkeren Drehmoments der Motoren erstmals ein von den Hinterachsen limitiertes Rennen, die Haltbarkeit der Hinterreifen diktierte den Teams die Boxenstopp-Strategie im Rennen", blickt der Brite auf 2014 zurück.

Alles Wissenswerte zu den Reifen in Barcelona, Foto: Pirelli
Alles Wissenswerte zu den Reifen in Barcelona, Foto: Pirelli

Für die Saison 2015 wurde die Konstruktion der Hinterreifen optimiert, sodass in diesem Jahr in Barcelona wieder ein Rennen zu sehen dürfte, in dem sich die Vorderachse als limitierendes Kriterium erweisen wird. "Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass sich dadurch zwangsläufig die Zahl der Boxenstopps erhöht", mutmaßt Hembery. "Im vergangenen Jahr nutzte die Mehrheit der Fahrer eine Zwei-Stopp-Strategie, das wird wahrscheinlich auch am kommenden Wochenende wieder der Fall sein."

Die Autos fahren in Barcelona mit hohem Abtrieb, um in den schnellen Kurven die maximale Bodenhaftung zu erreichen. Der hohe Anpressruck stellt eine weitere Belastung für die Reifen dar. Das Zusammenspiel aller Faktoren kann zu einer Erhitzung der Lauffläche der Pneus auf fast 130 Grad Celsius führen. Pirelli erwartet einen Performance-Unterschied von 0,8 bis 1,2 Sekunden pro Runde zwischen den beiden Mischungen.