Noch während die letzte Saison lief, hatte Renault-Teamboss Flavio Briatore angekündigt, dass die Zeit der roten Dominanz 2005 vorbei wäre und Renault die Italiener im Titelkampf attackieren werde.

Trotz der vielen Test-Vorschusslorbeeren ruderte der schillerndste F1-Teamboss nun in der Gazzetta dello Sport etwas zurück: "2006 wird das Jahr von Renault", verfällt er beinahe schon in Coulthard'sche Floskeln. "Dann wenn die neue, echte Herausforderung in der F1 beginnen wird."

Gemeint sind damit die V8-Motoren. "Jedes Team wird mit einem leeren Blatt Papier beginnen. Aber wir wissen genau, dass wir ein exzellentes Chassis-Motoren-Reifen-Fahrer-Paket besitzen."

Für die anstehende Saison sieht er hingegen noch immer einen Kampf "David gegen Goliath", wobei Renault David und Ferrari den Riesen abgibt. "Wir wären damit zufrieden mehr Rennen als im letzten Jahr zu gewinnen", korrigierte Briatore die Zielsetzung des letzten Jahres. Seine drei Podestanwärter sind jedoch jene, die auch alle anderen auf der Rechnung haben: "Renault, McLaren und Ferrari."

Den neuen R25 bezeichnet der leidenschaftliche Italiener als "sehr konkurrenzfähig", weswegen er "sehr zuversichtlich" ist. "Renault hat aber nicht das Potenzial von Ferrari, Toyota McLaren oder Williams: Wir kamen 2001 zurück und seitdem waren wir, obwohl wir versucht haben Boden gutzumachen, immer spät dran mit unserem Car Launch."

Deswegen konzentrierten sich die Gelb-Blauen gegen Ende des Vorjahres "auf 2005". "Es hat uns vielleicht den zweiten Platz gekostet [im Kampf gegen British American Racing, d. Red.], aber dadurch konnten wir im Winter gut arbeiten und sind nun bereit."